Gefräßige Giftfische breiten sich im Mittelmeer aus

Eigentlich kommt der Rotfeuerfisch im Roten Meer und Indischen Ozean vor. Im Bild ein Artgenosse aus Kuba.
Eigentlich kommt der Rotfeuerfisch im Roten Meer und Indischen Ozean vor. Im Bild ein Artgenosse aus Kuba.APA/AFP/YAMIL LAGE
  • Drucken

Aufgrund des Klimawandels expandiert der Indische Rotfeuerfisch rasant. Mit seinen Giftstacheln kann er auch Menschen gefährlich werden.

Es sind giftige Vielfraße, die sich noch dazu schnell vermehren - und sie dürften sich bereits im Mittelmeer ansiedeln. Die Indischen Rotfeuerfische kommen normalerweise im Roten Meer und im Indischen Ozean vor, fühlen sich wegen der steigenden Wassertemperaturen jedoch auch in unseren Gefilden immer wohler.

Der Pterois miles habe innerhalb eines Jahres fast die gesamte Südostküste von Zypern besiedelt, schreiben Forscher der Mittelmeerinsel und der britischen Universität Plymouth im Fachmagazin "Marine Biodiversity Records". Zuvor hat es den Angaben zufolge nur wenige Sichtungen im Mittelmeer gegeben. Die Wissenschafter stützen sich unter anderem auf Angaben von Tauchern und Fischern.

Die gefräßigen Rotfeuerfische ernähren sich von Fisch und Krustentieren. Vor Fressfeinden sind die nachtaktiven Jäger durch ihre langen giftigen Flossenstacheln geschützt. Zudem vermehren sich die etwa 35 Zentimeter großen Tiere rasend schnell: Der Rotfeuerfisch laicht alle vier Tage. So kann er pro Jahr zwei Millionen Eier produzieren, die mit der Meeresströmung über große Entfernungen hinweg verbreitet werden.

Invasion muss vermieden werden

Dass sich die exotischen Fische im Mittelmeer wohlfühlen, können die Forscher bestätigen. Erstmals seien schon Gruppen von Rotfeuerfischen beim Paaren gesichtet worden. Die Verbreitung des Tieres kann aufgrund seiner Giftstacheln nicht nur für Schwimmer und Taucher gefährlich - wenn nicht sogar tödlich - werden. Auch die Artenvielfalt könnte durch die Ankunft dieses erfolgreichen und sich schnell vermehrenden Konkurrenten gefährdet sein, warnen die Forscher. In der Karibik und an der Ostküste der USA werden bereits gezielte Programme gegen eine weitere Ausbreitung dieser invasiven Art durchgeführt.

Besonders mit Blick auf den erst kürzlich erweiterten Suez-Kanal, der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbindet, sollten Maßnahmen ergriffen werden. Eine weitere Invasion der Tiere müsse vermieden werden, sagte Meeresbiologe Jason Hall Spencer in einer Mitteilung der Universität Plymouth.

(APA/dpa/red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.