Deutschlands Pensionisten bekommen befristete Führerscheine

Deutschland stellt auf befristete Führerscheine um.
Deutschland stellt auf befristete Führerscheine um.Bloomberg
  • Drucken

Abgestuft nach Geburtsjahrgängen sollen bis 2024 alle rund 15 Millionen Führerscheine ausgewechselt werden. Gesundheitstests gibt es aber nicht.

Das wird Deutschlands Senioren aufregen: Ihre unbefristet ausgestellten Führerscheine sind nicht ewig gültig und müssen gegen befristete umgetauscht werden. Eigentlich hätten sie ihre Fahrerlaubnis bis zum Jahr 2033 behalten dürfen. Doch jetzt wird daran gerüttelt, wie die ARD und die „Saarbrücker Zeitung“ berichten.

Abgestuft nach Geburtsjahrgängen sollen bis 2024 alle rund 15 Millionen Führerscheine ausgewechselt werden, die bis zum 31. Dezember 1998 ausgestellt wurden. Die etwa 30 Millionen ab dem 1. Januar 1999 vergebenen Lizenzen müssten dann abgestuft je nach Ausstellungsjahr bis 2033 ersetzt werden. Die neuen Führerscheine sind nur noch 15 Jahre gültig (seit 2013 werden ohnedies nur solche Führerscheine ausgestellt). Eine neue Prüfung muss nicht abgelegt werden; es wird auch kein Gesundheitstest durchgeführt.

Seit 57 Jahren ohne Führerschein

Das alles nützt aber in jenem Fall nichts, der Ende Juni in Deutschland bekannt wurde. Die Polizei in Mönchengladbach war nach einem Parkschaden auf der Suche nach einem Fahrerflüchtigen und ermittelte schließlich einen 84-Jährigen als Täter, der seit 57 Jahren ohne Führerschein unterwegs war, wie die Polizei letzte Woche mitteilte.

Der Mann versicherte zwar, schon vor ewigen Zeiten einen Führerschein gemacht zu haben. Doch die Ermittler der Verkehrsinspektion stellten in den Tiefen des Archivs fest, dass dem mobilen Greis schon 1959 der Führerschein entzogen worden war und der Mann nie einen neuen beantragt hatte. Den Senior erwartet nun ein Strafverfahren.

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.