DNA-Abgleich: Knochenreste in Thüringen sind von Peggy

Nach 15 Jahren wurden die sterblichen Überreste von Peggy entdeckt.
Nach 15 Jahren wurden die sterblichen Überreste von Peggy entdeckt.APA/dpa/David Ebener
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Die Schülerin gilt seit 15 Jahren als vermisst. Es gibt noch viele offene Fragen. Die Suche nach dem Täter geht weiter.

Die in einem Waldstück in Thüringen gefundenen Knochenreste stammen sicher von der seit mehr als 15 Jahren vermissten Schülerin Peggy. Dies habe ein DNA-Abgleich ergeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera am Dienstag. Rechtsmediziner in Jena hatten die Leichenteile untersucht.

Bereits am Montag hatten die Ermittler erklärt, dass die Skelettteile "höchstwahrscheinlich" von der vermissten Schülerin stammen. Peggy war am 7. Mai 2001 auf dem Heimweg von der Schule verschwunden. Seitdem fehlte von dem Mädchen jede Spur. Am Samstag entdeckte ein Pilzsammler in Thüringen die Knochen - etwa 15 Kilometer vom Heimatort des Mädchens im oberfränkischen Lichtenberg entfernt. In dem Waldstück fanden die Ermittler daraufhin auch mehrere Gegenstände, die auf Peggy hindeuten.

Wer ist der Täter?

Offen ist, ob das Rätsel um Peggys Tod ganz geklärt werden kann. 2002 hatten die Ermittler einen geistig behinderten Mann als Tatverdächtigen präsentiert. Er habe Peggy ermordet, um zu vertuschen, dass er sie sexuell missbraucht habe, hieß es damals. Der Mann wurde 2004 als Peggys Mörder verurteilt, 2014 jedoch in einem Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen.

Die Ermittlungen im Fall Peggy werden nun jedenfalls intensiviert. "Wir ermitteln im Augenblick gegen unbekannt. Erst die weiteren Ermittlungen werden zeigen, ob wir jemanden als Tatverdächtigen führen müssen", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel am Montag. Polizeihauptkommissar Jürgen Stadter vom Polizeipräsidium Oberfranken ergänzte, nun stehe die Auswertung zahlreicher Spuren an, die am Fundort gesichert worden seien oder noch gefunden würden. Auch Vernehmungen seien geplant. "Das Ganze dauert sicherlich noch eine Zeit an."

Viele Details blieben zunächst unbekannt. "Ob es Mord war, können wir nach dem jetzigen Stand nicht sagen", erläuterte Potzel. Neben der Todesursache blieb auch unklar, ob der Fundort zugleich der Todesort ist.

In den vergangenen Jahren gab es eine Reihe von spektakulären Suchaktionen der Polizei, um das Verschwinden der Schülerin doch noch aufzuklären. Mal suchten Taucher in einer Talsperre in Sachsen nach Peggys Schultasche, mal durchsuchten Ermittler ein Anwesen in Lichtenberg - sogar im Garten gruben sie. Erfolglos blieb auch eine Grabungsaktion auf dem Lichtenberger Friedhof 2014.

(APA/dpa)

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