China: Westlicher Lebensstil lässt Herzkreislauferkrankungen explodieren

Immer mehr Kinder sind in China fettleibig.
Immer mehr Kinder sind in China fettleibig.APA/AFP/FRED DUFOUR
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Immer mehr Chinesen sterben an Schlaganfällen und Herzinfakten. Grund sind Übergewicht, Bewegungsmangel und schlechte Ernährung.

Mit dem rasanten Wirtschaftswachstum nach der Öffnung Chinas Ende der 70er Jahre, hält nicht nur langsam ein westlicher Lebensstil Einzug in sozialistischen Land. Mit dem Lebenswandel erleiden auch immer mehr Chinesen tödliche Herzinfarkte und Schlaganfälle. Grund dafür ist, dass die chinesische Bevölkerung in einem rasanten Tempo zunehmend an Bluthochdruck, zu hohen Cholesterin- und Blutzuckerwerten leidet, berichtet das "Journal of the American College of Cardiology".

Die Forscher der Harvard-Universität untersuchten Daten von 26.000 Chinesen aus dem Zeitraum von 1991 bis 2011. Von 6,8 Millionen Todesfällen bei Chinesen über 35 Jahren waren im Jahr 2011 rund drei Millionen auf Herzkreislauferkrankungen zurückzuführen.

Der von Bluthochdruck betroffene Bevölkerungsanteil stieg in China von 7,7 Prozent im Jahr 1979 auf 33,5 Prozent im Jahr 2010. Bei rund 40 Prozent der Herzinfarkte und Schlaganfälle spielte Bluthochdruck die Hauptrolle.

Fastfood immer populärer

"Unsere Berechnungen zeigen, dass die ständige Zunahme von Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Übergewicht und schlechterer Ernährung Millionen neue Herzinfarkte und Schlaganfälle nach sich ziehen wird", sagte die Ernährungswissenschaftlerin Yanping Li.

In China wird westliches Essen immer populärer. Auch Fastfood-Ketten gewinnen in vielen Provinzen an Beliebtheit. Mit dem zunehmenden Wohlstand konsumiert die chinesische Bevölkerung zudem immer mehr Fleisch. Mangelnde Bewegung und Zigaretten - mehr als die Hälfte der männlichen Bevölkerung in China raucht - tragen ihren Teil zur explosionsartigen Verbreitung von Herzkreislauferkrankungen zu.

Bereits diesen April warnte eine Studie, die 28.000 Schüler in der Provinz Shandong untersuchte, vor der raschen Zunahme fettleibiger Jugendlicher und Kinder. 17 Prozent der Buben und neun Prozent der Mädchen unter 19 Jahren waren 2014 fettleibig - im Vergleich zu einem Prozent 1985. Die traditionelle chinesische Ernährung sei einer Diät "mit viel Fett, hoher Energie und wenig Balaststoffen" gewichen, begründeten die Forscher die Entwicklung.

>>> Zur Pressemitteilung.

>>> Zu einem Bericht auf BBC.

(APA/AFP)

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