Myanmar: Mindestens drei Tote bei schwerem Erdbeben

Der Tempel von Bagan ist die bedeutendste Touristenattraktion des Landes.
Der Tempel von Bagan ist die bedeutendste Touristenattraktion des Landes.REUTERS
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Das Beben erreichte eine Stärke von 7,0 und war in den Nachbarländern zu spüren. Es zerstörte Teile des Tempels von Bagan.

Bei einem starken Erdbeben in Myanmar sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Dies meldete das Ministerium für Sozialfürsorge in der Hauptstadt Naypyidaw am Mittwoch. Das Informationsministerium berichtete auf Facebook, es handle sich bei den Opfern um ein sieben- und ein 15-jähriges Mädchen sowie eine männliche Person unbekannten Alters in Bagan nördlich vom Zentrum des Bebens.

"Zuerst haben wir uns unter den Tischen versteckt. Als der Boden zum zweiten Mal bebte, sind wir alle nach draußen gelaufen. Wir hatten furchtbare Angst", schilderte Susanna Hla Hla Soe, Abgeordnete der Nationalen Liga für Demokratie (NLD). Angaben über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht.

Das Beben war lokalen Medienberichten zufolge auch in den umliegenden Ländern Indien, Bangladesch, Nepal und Thailand zu spüren. Mindestens 20 Menschen seien verletzt worden, als Arbeiter in der Stadt Sabhar in Bangladesch, 30 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Dhaka, panisch aus einem Gebäude flohen. In der indischen Stadt Kolkata in Westbengalen wurde der U-Bahnverkehr vorübergehend stillgelegt. In Kolkata und Patna seien Menschen aus Häusern und Büros gelaufen.

Das Erdbeben um etwa 12.35 Uhr (MESZ) hatte nach Angaben des Geophysischen Instituts Potsdam eine Stärke von 7,0 und lag in 91 Kilometern Tiefe. Die US-Erdbebenwarte USGS sprach von 6,8 und einer Tiefe von 84,1 Kilometern. Das Zentrum liege 25 Kilometer westlich der Stadt Chauk im mittleren Teil des südostasiatischen Landes, nordwestlich der Hauptstadt Naypyidaw.

Von den Erschütterungen wurden Berichten zufolge unter anderem die Tempelanlagen von Bagan beschädigt. Sie bestehen aus rund 3.000 Bauten aus dem 9. bis 14. Jahrhundert. Die Tempelebene 650 Kilometer nördlich der Hafenstadt Rangun ist die bedeutendste Touristenattraktion des Landes.

R Yu Moe Myint, ein Touristenführer aus der Gegend, schätzte, dass etwa 50 Tempel in Mitleidenschaft gezogen wurden. Vor allem die Spitzen der Steingebäude seien betroffen. Personen seien aber nicht zu Schaden gekommen. Als die Erde zu beben begann, sei er in seinem Auto gesessen. Zahlreiche Menschen seien auf die Straße gerannt. "Es war wirklich furchteinflößend."

(APA/dpa)

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