Fall Dag Hammarskjöld: UNO will neue Untersuchung

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Absturz. Tod des UN-Generalsekretärs bleibt ungeklärt.

New York. Fast 55 Jahre nach dem Tod des legendären UNO-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld sollen die bis heute rätselhaften Todesumstände weiter untersucht werden. Der derzeitige UN-Generalsekretär, Ban Ki-moon, hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York aufgefordert, mögliche neue Informationen aus südafrikanischen Dokumenten zu prüfen. Ein UN-Untersuchungsbericht hatte im vergangenen Jahr ein mögliches Komplott nicht ausgeschlossen.

Der Schwede Hammarskjöld starb am 18. September 1961 bei einem Flugzeugabsturz über dem britischen Protektorat Nordrhodesien, dem heutigen Sambia, an der Grenze zum Kongo. Er war auf dem Weg nach Ndolo in Nordrhodesien, wo er den Führer der abtrünnigen Kongo-Provinz Katanga, Moise Tschombé, zu Waffenstillstandsverhandlungen treffen wollte. Eine Abspaltung des rohstoffreichen Katanga mit seinem Vorkommen an Kupfer und Uran entsprach aber auch westlichen kommerziellen Interessen. Zeugenaussagen von damals hatten zu Vermutungen geführt, dass die Maschine abgeschossen wurde.

Ban hatte vor allem Belgien, Großbritannien, die USA und Südafrika aufgefordert, bisher als geheim eingestufte Informationen zu dem Fall freizugeben. Von Südafrika möchten die UNO Zugang zu Dokumenten über eine angebliche Geheimaktion mit dem Ziel, den unbequemen Hammarskjöld aus dem Weg zu schaffen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.08.2016)

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