Frontex-Direktor plant Stresstest für Europas Grenzen

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Die für den Schutz der EU-Außengrenzen zuständige Agentur will eine Schwachstellenanalyse bei den Mitgliedsstaaten durchführen.

Nach dem Vorbild der Banken sollen auch Europas Grenzen einem Stresstest unterzogen werden. Die EU-Grenzschutzagentur Frontex werde im Oktober eine Schwachstellenanalyse an den Grenzen einiger EU-Mitgliedsstaaten vornehmen, sagte ihr Direktor Fabrice Leggeri der "Welt am Sonntag". Darunter seien auch Deutschland und Griechenland.

"Wir wollen schauen, wie Mitgliedsstaaten darauf vorbereitet sind, mit einem Krisenfall an der EU-Außengrenze umzugehen", fügte Leggeri hinzu. Bei der Analyse könnten verschiedene Szenarien an den See-, Land- und Luftgrenzen durchgespielt werden. Die konkreten Szenarien würden noch bestimmt.

Frontex ist für den Schutz der EU-Außengrenzen zuständig und unterstützt die EU-Staaten bei dieser Aufgabe. Zu diesem Zweck dirigiert die Agentur mit Sitz in Warschau nationale Einsatzkräfte bei der Überwachung der Außengrenzen, etwa um die illegale Einwanderung über die Mittelmeerländer Italien, Malta, Spanien und Griechenland zu verhindern. Bei Grenzschutz-Missionen ist Frontex auf die EU-Staaten angewiesen, die Grenzschützer sowie Material wie Hubschrauber und Schiffe bereitstellen.

(APA/DPA)

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