Brüssel: Fünf Festnahmen nach Anschlag auf Kriminallabor

Das Kriminologische Insitut wurde stark zerstört.
Das Kriminologische Insitut wurde stark zerstört.APA/AFP/Belga/THIERRY ROGE
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Zwei Personen sollen ein Auto in das Kriminallabor gerammt und Brandsätze in das Gebäude geworfen haben. Die Polizei spricht von "kriminellem Hintergrund".

Nach einem nächtlichen Brandanschlag auf ein Kriminallabor in Belgien hat die Polizei fünf Verdächtige festgenommen. Sie seien in unmittelbarer Nähe des Tatortes in einem Vorort von Brüssel gefasst worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Montag. Die Ermittler vermuten, dass die Täter mit dem Anschlag Beweismittel in einem Kriminalfall vernichten wollten.

"Es ist klar, dass etliche Leute ein Interesse daran haben könnten, Beweismittel zu vernichten", die in dem Kriminallabor untersucht wurden, sagte Sprecherin Ine Van Wymersch. In dem Gebäude lagerten "wichtige Informationen im Zusammenhang mit verschiedenen Ermittlungen und Justizfällen". Nach einem Verhör wurden die Verdächtigen am Nachmittag auf freien Fuß gesetzt.

Auto gegen Gebäude gerammt

Bei dem Anschlag auf das wichtigste belgische Kriminallabor war das Gebäude schwer beschädigt worden. Der Brand löste laut Zeugen mehrere Explosionen aus. Laut dem Fernsehsender RTBF hatten die Täter ein Auto gegen das Gebäude in einem nördlichen Vorort der belgischen Hauptstadt gerammt, bevor sie einen Brandsatz ins Gebäude warfen und den Wagen in Brand setzten.

Dutzende Feuerwehrleute waren im Einsatz, Anrainer wurden durch die Explosionen gegen 3 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Das Gebäude war zum Zeitpunkt des Anschlags leer, verletzt wurde niemand.

Das Nationale Institut für Kriminalistik und Kriminologie ist eine wissenschaftliche Einrichtung der belgischen Justiz. In den Labors werden vor allem Spuren von Tatorten und Verdächtigen ausgewertet, um Täter zu überführen.

Staatsanwalt richtet Krisenstab ein

Die Brüsseler Staatsanwaltschaft richtete nach der Explosion einen Krisenstab ein. In Belgien herrscht seit Monaten erhöhte Alarmbereitschaft. In Brüssel waren im März bei islamistischen Anschlägen am Flughafen und in einem U-Bahnhof 32 Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt worden. Zu den Attentaten bekannte sich die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

In Belgien herrscht seit Monaten erhöhte Alarmbereitschaft. In Brüssel waren im März bei islamistischen Anschlägen am Flughafen und in einem U-Bahnhof 32 Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt worden. Zu den Attentaten bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

((APA/Reuters)

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