Tschechien: Jerusalem in Schulbüchern nicht mehr Hauptstadt Israels

Dem Verlag wurde mit Vertragskündigung gedroht. (Symbolbild)
Dem Verlag wurde mit Vertragskündigung gedroht. (Symbolbild)Clemens Fabry
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Die palästinensische Vertretung in Prag forderte eine Änderung: Ab 2017 darf der tschechische Schulbuchverlag nur mehr Tel Aviv als Haupstadt Israels angeben.

In tschechischen Lehrbüchern wird künftig Tel Aviv und nicht Jerusalem als Hauptstadt Israels bezeichnet. Das Unterrichtsministerium ordnete eine entsprechende Änderung an, nachdem sich die palästinensische diplomatische Vertretung in Prag beschwert hatte, wie die tschechische Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" berichtete. Das Ministerium bestätigte die Änderung ab 2017.

Die Causa war dem Medienbericht vom Montag zufolge zunächst einige Wochen im Außenministerium in Prag behandelt und dann an das Unterrichtsministerium weitergeleitet worden. Dieses kam zu dem Ergebnis, der für den Schulatlas zuständige Verlag müsse ab 2017 Tel Aviv und nicht Jerusalem als Hauptstadt Israels in den Lehrbüchern bezeichnen, sonst werde ihm der Auftrag entzogen und nicht bezahlt.

Die Palästinenser wollen das von Israel annektierte Ostjerusalem zur Hauptstadt ihres eigenen Staates machen. Auch die tschechische Regierung erkennt offiziell Ostjerusalem nicht als Bestandteil Israels an. Dennoch gilt die Nahost-Politik Tschechiens als pro-israelisch. Vor allem Staatspräsident Milos Zeman gilt als starker Befürworter Israels und scharfer Kritiker der Palästinenser.

(APA)

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