Brandanschlag auf sensible Polizeidaten

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Bei einem Brandanschlag wurde das kriminologische Institut in Brüssel schwer zerstört.

Wien/Brüssel. Die Attentäter gingen gezielt vor: Um zwei Uhr früh durchbrachen sie mit einem weißen Kleinlaster mehrere Absperrungen vor dem kriminologischen Institut in Brüssel, bevor sie ein Feuer im Inneren des Gebäudes legten. Verletzt wurde niemand, doch sechs von zehn Laboratorien des Instituts seien betroffen, sagte Leiter Fabrice Gason. Das Labor für biologische Mikrospuren sei besonders stark beschädigt worden – nicht nur durch die Flammen, auch durch Rauch und Löscharbeiten.

Die Polizei nahm fünf Verdächtige fest. „Das Ziel wurde nicht zufällig ausgewählt“, sagte die Staatsanwaltschaft. Viele „sensible Daten“ zu laufenden Ermittlungen seien dort gelagert. Die Täter hätten offenbar versucht, Dokumente zu zerstören. Das nationale kriminalistische und kriminologische Institut untersteht dem Justizministerium. Dort werden unter anderem Beweismittel für polizeiliche Ermittlungen gesichert und ausgewertet. Ein Terrorakt werde zwar nicht ausgeschlossen, sie gehe aber von organisiertem Verbrechen aus, meinte die Staatsanwaltschaft.

30 Feuerwehrleute waren bei den Löscharbeiten im Einsatz. Wie sich das Feuer genau entfachte, sei unklar, meinten die Ermittler. Augenzeugen berichteten von einer Explosion. Ob die Täter eine Bombe zündeten, kann erst festgestellt werden, wenn das Gebäude wieder betretbar ist. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.08.2016)

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