Wenn Elfen Bauarbeiten in Island behindern

Dieser Elfenstein liegt in der Nähe der isländischen Hauptstadt Reykjavik.
Dieser Elfenstein liegt in der Nähe der isländischen Hauptstadt Reykjavik.APA/AFP/HALLDOR KOLBEINS
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Nachdem Bauarbeiter einen Felsen zugeschüttet hatten, begann eine wahre Pechsträhne. Dabei hätte man es besser wissen können.

Straßenarbeiter in Island haben einen versehentlich zugeschütteten Felsen wieder freilegen müssen, um aufgebrachte Elfen zu besänftigen. Die mythischen Wesen hätten möglicherweise eine ganze Reihe von seltsamen Vorfällen bewirkt, nachdem ihr Elfenfels bei Straßenarbeiten im vergangenen Jahr verschwunden war, berichtete die Zeitung "Morgunbladit" am Dienstag.

Auf Anweisung des isländischen Straßenbauamts sei der Felsen in dieser Woche wieder freigelegt und sogar mit einem Hochdruckreiniger sauber gemacht worden.

Pechsträhne

Ein Angestellter der verantwortlichen Straßenbaufirma Bass, Sveinn Zophoniasson, berichtete der Zeitung von rätselhaften Geschehnissen nach dem Zuschütten des Felsens: Die Straße sei überflutet worden, ein Bauarbeiter sei verletzt worden, Maschinen hätten ihren Dienst versagt und ein Journalist sei beim Besuch der Baustelle in eine Matschgrube gefallen und habe gerettet werden müssen.

"An den Felsen hatten wir zuerst gar nicht gedacht", sagte Zophoniasson. In den volkstümlichen Überlieferungen der Gegend gelte der Ort aber als geheiligtes Elfenterritorium.

Immer wieder Elfen-Felsen-Probleme

Elfen gehören in Island fast zum Alltag. Viele Menschen berichten von Begegnungen mit den mythischen Wesen. Es wurden bereits mehrfach Baustellen verlegt, um ihre Ruhe nicht zu stören.

Im März 2015 gab es etwa Aufregung um einen ähnlichen Felsen. In dem Städtchen Gardabaer auf Island hatten Bauarbeiter einen 70 Tonnen schweren Lava-Brocken zur Seite gehievt, um Platz für eine Straße zu machen. Auch dieser Fels beherbergte nämlich nach Überzeugung einiger Isländer eine "Elfenkirche". Zwei Jahre zuvor hatte sich eine Frau, die sich von den Naturgeistern als Sprecherin auserwählt sah, mit zwei Dutzend anderen vor die Bulldozer geworfen, um zu verhindern, dass der Fels für den Bau der Straße zertrümmert wird. Die Arbeiten waren daraufhin gestoppt und an anderer Stelle weitergeführt worden.

(APA/AFP)

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