Mehr als 100 Tote bei Überschwemmungen in Nordkorea

Wartende Nordkoreaner am Yalu-Fluss.
Wartende Nordkoreaner am Yalu-Fluss.
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Fast 400 Menschen werden noch vermisst. Mehr als 100.000 mussten ihre Häuser verlassen.

Schweren Überschwemmungen in Nordkorea haben mehr als hundert Menschen das Leben gekostet. Mehr als hunderttausend wurden gezwungen, ihre Häuser zu verlassen.

Die Zahl der Toten bei der Unwetterkatastrophe im Nordosten des isolierten Staats sei auf 133 gestiegen, teilte die UN-Organisation für humanitäre Hilfe (OCHA) am Montag mit. Die Zahl der Opfer könnte aber noch steigen:  395 weitere Menschen werden laut OCHA vermisst.

Etwa 107.000 Menschen hätten ihre Wohnungen und Häuser entlang des Tumen-Flusses verlassen müssen. Mindestens 140.000 Menschen seien dringend auf Unterstützung angewiesen, erklärte die OCHA. Mehr als 35.500 Häuser seien überschwemmt worden; von ihnen seien 69 Prozent komplett zerstört. Rund 16.000 Hektar Ackerland seien überflutet.

Hilfe für die Betroffenen

Nach OCHA-Angaben hatte vergangene Woche ein Team aus UN-Vertretern und internationalen Hilfsorganisationen Teile der betroffenen Region untersucht, um das Ausmaß der Schäden abzuschätzen. Die Hilfsorganisationen hätten begonnen, Unterstützungsgüter aus ihren Lagern in Nordkorea zu den betroffenen Menschen zu bringen.

Nordkoreanische Medien berichteten, die Menschen in der Region seien wegen der Überschwemmungen "großen Härten" ausgesetzt. Bis zum Winterbeginn im Oktober sollten 20.000 Häuser in den Flutgebieten wieder aufgebaut werden.

Erklärtes Ziel sei es, "aus der Region ein Märchenland in der Ära der Arbeiterpartei zu machen", wobei Volk und Armee als "große Einheit und harmonisches Ganzes" ihre Kräfte bündeln sollten, schrieb die nordkoreanische Parteizeitung "Rodong Sinmun" am Montag.

Menschen in Nordkorea werden immer wieder zum Opfer von Flutkatastrophen. 2012 starben nach schweren Gewittern 169 Menschen in dem verarmten Land. Viele der bergigen Regionen in Nordkorea sind abgeholzt; bei schweren Regenfällen strömt das Wasser ungehindert abwärts.

(APA/AFP)

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