Dem Politiker war vorgeworfen worden, er habe öffentliche Gelder für teure Reisen und Restaurantbesuche unterschlagen. Die Affäre zwang ihn 2015 zum Rücktritt.
Roms Ex-Bürgermeister Ignazio Marino ist am Freitag vom Vorwurf des Betrugs und des Amtsmissbrauchs im Zusammenhang mit teuren Restaurantbesuchen und Reisen auf Kosten der Gemeindekassen freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte für den bis Oktober 2015 amtierenden Bürgermeister eine dreijährige Haftstrafe gefordert.
Aufgrund der Klage einiger Oppositionsparteien über Marinos Ausgaben hatte die römische Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Unterschlagung öffentlicher Gelder eingeleitet. 28 Reisen hatte der Bürgermeister zwischen 2013 und 2015 unternommen. Ihm wurde zudem vorgeworfen, eine Kreditkarte der Gemeinde für Besuche in teuren Restaurants mit Angehörigen genutzt zu haben. Dieser Vorwurf war jedoch laut dem Gericht haltlos.
"Ich bin über den Freispruch glücklich. Ich hatte ihn erwartet, weil ich weiß, dass ich unschuldig bin. Nach den verleumderischen Attacken der Medien und der Politik ist endlich die Wahrheit ans Licht gekommen", kommentierte Marino den Freispruch.
Der Skandal um seine Ausgaben zwang den 2013 zum römischen Bürgermeister gewählten Marino im Oktober 2015 zum Rücktritt. Seine Stadtregierung hatte jedoch schon monatelang gebröckelt. Nach Marinos Rücktritt wurde die Stadt Rom bis zu den Neuwahlen im Juni dieses Jahres unter Aufsicht eines Regierungskommissars gestellt. Bei den Kommunalwahlen setzte sich dann erstmals in Rom eine Frau - Virginia Raggi von der antieuropäischen Protestbewegung "Fünf Sterne" - durch.
(APA)