Zwei Chinesen bleiben 30 Tage im All

Jing Haipeng und Chen Dong grüßen aus dem chinesischen Raumlabor "Tiangong 2"
Jing Haipeng und Chen Dong grüßen aus dem chinesischen Raumlabor "Tiangong 2"imago/Xinhua
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Ferngesteuert dockte das chinesische Raumschiff ohne Probleme an das Raumlabor an. Das Ziel: Vorbereitungen für eine chinesische Raumstation.

Zwei Tage nach dem Start hat das chinesische Raumschiff "Shenzhou 11" mit zwei Astronauten an Bord erfolgreich an Chinas Raumlabor "Tiangong 2" angedockt. Das berichtete am Mittwoch die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

Das ferngesteuerte Manöver gelang demnach ohne Probleme und alle Systeme funktionierten bestens. Die beiden Besatzungsmitglieder Jing Haipeng und Chen Dong, die am Montag ins All gestartet waren, sollen 30 Tage in dem Labor bleiben und dabei Wartungsarbeiten und wissenschaftliche Experimente durchführen.

Es ist damit die bisher längste bemannte Raumfahrtmission der Chinesen. Das Raumlabor "Tiangong 2" ist Chinas zweites Raumlabor und wurde vergangenen Monat in die Erdumlaufbahn geschossen.

2022 soll die Raumstation im All sein

In dem neuen Labor können die zwei Astronauten länger als im Vorgängermodell leben. Auch hat "Tiangong 2" eine höhere Ladekapazität und lässt sich erstmals auftanken. Die Astronauten sollen es bequemer haben und sogar Fernsehprogramme von der Erde empfangen können.

Die Experimente und auch die Andockmanöver auf der Mission sind wichtige Voraussetzungen für den Bau einer eigenen chinesischen Raumstation, die um das Jahr 2022 herum fertig werden soll. Sollte die Internationale Raumstation (ISS) wie vorgesehen 2024 ihren Dienst einstellen, wäre China danach die einzige Nation mit einem permanenten Außenposten im All.

Die kommunistische Führung in Peking hat die Raumfahrt zu einer Priorität erklärt. China beteuert, dass sein Raumfahrtprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient. Die USA sehen die chinesische Betriebsamkeit im All kritisch. Demnach geht es Peking darum, andere Staaten daran zu hindern, das Weltall im Krisenfall zu nutzen.

Europa will auf den Mars

Europa und Russland hoffen unterdessen für Mittwoch ebenfalls auf einen Meilenstein in ihren Weltraumambitionen. Nach sieben Monaten Flugzeit und rund 500 Millionen Kilometern soll am Nachmittag (MESZ) ein europäisch-russisches Testmodul auf dem Mars aufsetzen. Das automatisch gesteuerte Manöver gilt als heikel. Die Experten im Kontrollzentrum in Darmstadt haben wegen der rund zehnminütigen Übertragungszeit für Signale durchs All keinen Einfluss auf den Ablauf. Die Landung ist Teil des von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und ihrem russischen Partner Roskosmos durchgeführten ExoMars-Projekts, mit dem nach Spuren von Leben auf dem Nachbarplaneten Ausschau gehalten wird.

(APA/dpa)

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