Italien muss Statik von 200.000 Gebäuden prüfen

Eine Luftaufnahme von Castellucio
Eine Luftaufnahme von CastellucioAPA/AFP/DIPARTIMENTO DELLA PROTE
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Nach den heftigen Erdbeben müssen 200.000 Gebäude in Umbrien und Marken auf Einsturzgefahr kontrolliert werden. VIele Landwirte kämpfen um ihre Betriebe.

Nach den schweren Erdbeben der vergangenen Tage muss die Statik von 200.000 Gebäuden in den mittelitalienischen Regionen Umbrien und Marken geprüft werden. 80.000 Anträge auf Kontrollen wurden bei der Feuerwehr eingereicht, das sind vier Mal mehr als nach dem Erdbeben von L'Aquila mit 306 Toten im April 2009. Unterdessen wurden auch in der Nacht auf Mittwoch mehrere Nachbeben registriert.

Der Zivilschutz überprüft den Zustand der Schulen. Das wird noch zwei Wochen in Anspruch nehmen. Bis alle Schulgebäude wieder benutzbar sind, könnten noch mehrere Wochen vergehen, sagte der Kommissar für den Wiederaufbau, Vasco Errani.

Viehzücher ohne Strom und Wasser

Die Beben haben auch landwirtschaftliche Betriebe im Raum Norcia in Mitleidenschaft gezogen. Das Gebiet ist unter anderem für den Schinken von Norcia und für seine Gastronomie bekannt. "Wenn wir nicht sofort wieder die Arbeit aufnehmen, ziehen die Menschen weg und diese Region wird keine Zukunft mehr haben", erklärte ein Sprecher der Landwirte.

Hunderte Viehzüchter arbeiten unter extrem schwierigen Bedingungen ohne Wasser und Strom. "Sie kämpfen, um ihren Viehbestand zu erhalten, doch wenn sie es nicht schaffen, könnten viele Züchter gezwungen werden, ihre Tiere zu schlachten", warnte der Landwirtschaftsverband Coldiretti, der um Zelte und Bungalows für die Viehzüchter der Gegend bat.

Der italienische Premier Matteo Renzi hat inzwischen den Präsidenten der Anti-Mafia-Behörde, Raffaele Cantone, mit Kontrollen für einen transparenten Wiederaufbau beauftragt. Ihm zur Seite wird der ehemalige Mailänder Präfekt Francesco Paolo Tronca stehen, der die Stadt Rom vor den Kommunalwahlen im Juni kommissarisch verwaltet hatte.

(APA)

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