Keine private Post für ISS-Astronauten nach russischem Fehlstart

Der Start einer Sojus-Rakete im Juli.
Der Start einer Sojus-Rakete im Juli.imago/ITAR-TASS
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Die Sojus-Trägerrakete mit Proviant für die Internationale Raumstation ist kurz nach dem Start abgestürzt. Die Versorgung der sechs Raumfahrer ist aber nicht gefährdet.

Nach exakt 383 Sekunden war es vorbei: Eine russische Sojus-Trägerrakete ist kurz nach dem Start wegen schwerer technischer Probleme abgestürzt. Sie hätte 2,5 Tonnen Nachschub an Treibstoff, Proviant und Ausrüstungsgegenstände für die Internationale Raumstation ISS liefern sollen - und auch private Post sowie einen neuen Raumanzug.

Der Transporter vom Typ Progress sei etwa 190 Kilometer über der schwer zugänglichen und unbewohnten Gebirgsregion Tuwa in Russland verloren gegangen, teilte die Raumfahrtbehörde Roskosmos am Donnerstag in Moskau mit.

"Die Mehrheit der Fragmente ist in (...) der Atmosphäre verbrannt", hieß es weiter. Die Versorgung der sechs Raumfahrer auf der ISS sei trotz des Ausbleibens von Nahrungsmitteln und Treibstoff nicht gefährdet, hieß es. Man könne den für Februar geplanten nächsten Start vorziehen.

Sojus-Raketen gelten als zuverlässig

Nach dem Abheben der Sojus-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Baikonur (Kasachstan) habe sich die dritte Stufe möglicherweise zu früh getrennt, teilte die Flugleitzentrale bei Moskau mit. Der Datenkontakt riss ab.

Der Frachter sollte ursprünglich am Samstag an der ISS rund 400 Kilometer über der Erde andocken. Derzeit arbeiten drei Russen, zwei US-Amerikaner und ein Franzose auf dem Außenposten der Menschheit - darunter die älteste Astronautin der Welt.

Russische Sojus-Trägerraketen gelten als zuverlässig. "Wenn ein Unfall passiert ist, könnte es ein Versagen des Antriebs sein, der in Woronesch hergestellt worden ist, oder ein Versagen der Steuerung, die nach ersten Angaben beim Werk "Kommunar" in Charkiw programmiert worden ist", sagte ein Experte. Charkiw liegt in der Ukraine.

(APA/dpa)

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