UNO: Eine Milliarde Menschen leiden an Hunger

ARCHIV - Telma Najera, 25, fuettert am 10. September 2009 ihren unterernaehrten Sohn Minor Najera in
ARCHIV - Telma Najera, 25, fuettert am 10. September 2009 ihren unterernaehrten Sohn Minor Najera in (c) AP (Rodrigo Abd)
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Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Welthunger seien "katastrophal", sagt die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft. Die aktuelle Zahl der Hungerleidenden ist die höchste seit 1970.

Die Weltwirtschaftskrise hat "verheerende" Auswirkungen auf den Hunger in der Welt. Wie die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) am Mittwoch in Rom in ihrem diesjährigen Welthungerbericht mitteilte, stieg die Zahl der Hungerleidenden 2009 als Folge der Krise auf 1,02 Milliarden - den höchsten Wert seit 1970.

Damit steht die Realität im krassen Gegensatz zu den im Jahr 2000 formulierten Millenniums-Zielen, in denen die Vereinten Nationen ursprünglich angestrebt hatten, die Zahl der Hungerleidenden Hunger bis 2015 zu halbieren.

Mehr als die Hälfte in Asien

"Es sind alle Länder betroffen, und wie immer leiden die ärmsten Länder und die hilflosesten Bevölkerungen am meisten", sagte FAO-Chef Jacques Diouf. Die überwiegende Mehrheit der vom Hunger betroffenen Menschen leben demnach in Entwicklungsländern, die meisten von ihnen im Asien-Pazifik-Raum. Dort sind 642 Millionen Menschen unterernährt.

In Afrika, und hier südlich der Sahara sind es 265 Millionen Menschen, in Lateinamerika 53 Millionen, im Nahen Osten und in Nordafrika insgesamt 42 Millionen. In den Industrienationen leiden 15 Millionen Menschen Hunger.

Auswirkungen der Krise "katastrophal"

Die Auswirkungen der Krise auf den Welthunger seien "katastrophal", sagt Diouf. Er fordert die Regierungen der Industrieländer auf, sich stärker gegen den Hunger einzusetzen. "Was fehlt, ist der politische Wille, den Hunger für immer auszumerzen", kritisiert der FAO-Chef. Dabei seien die technischen und ökonomischen Voraussetzungen durchaus gegeben.

So wie die Mächtigen der Welt "schnell, gemeinsam und kraftvoll" auf die Weltwirtschaftskrise reagiert hätten, sei nun "derselbe starke Einsatz gefragt, um den Hunger zu bekämpfen".

(Ag.)

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