Kanada: Inuit auf Eisscholle mit Eisbären gefangen

Kanada: Inuit auf Eisscholle mit Eisbären gefangen
Kanada: Inuit auf Eisscholle mit Eisbären gefangen(c) EPA (Joint Rescue Coordination Center)
  • Drucken

Ein 17-jähriger Bursch ist nach zwei frostigen Nächten im Polarmeer von Soldaten gerettet worden. Er hat eine Eisbärenmutter erschossen, die auf derselben Eisscholle trieb.

Ein 17-jähriger Inuit, der nahe Coral Harbour am Nordrand der Hudson Bay zwei Tage und Nächte zusammen mit drei Eisbären auf einer Eisscholle trieb, wurde in der Nacht auf Dienstag von Soldaten gerettet.

Mit seinem 67-jährigen Onkel war er Tage zuvor auf die Jagd gegangen. Ihr Schneemobil wurde defekt, auf dem Rückmarsch nach Coral Harbour geriet der Bursche unter noch ungeklärten Umständen auf die Scholle, die abbrach und wegtrieb. Auf einer Scholle in der Nähe waren eine Bärin mit ihren zwei Jungen; die Eisflächen kollidierten, worauf die Tiere auf jene des Burschen gingen. Als sich ihm das Muttertier näherte, griff dieser zum Gewehr und erschoss die Bärin.

20 Grad minus

Der Onkel wurde am Sonntag von Suchtrupps gefunden. Der Jugendliche wurde aus der Luft gesichtet, konnte aber vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr geborgen werden und musste eine weitere Nacht auf dem Eis bei minus 20 Grad Celsius verbringen.

Montagfrüh sichtete man die Eisscholle mit dem Inuit sieben Kilometer vor der Küste, 45 Kilometer vom Schneemobil entfernt. Was mit den beiden jungen Eisbären passiert, ist vorerst unklar: Wenn sie nicht alt genug sind, um selbst zu überleben, werden sie von Jägern erschossen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.11.2009)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.