In den vergangenen acht Jahren ist die Zahl der Neuinfektionen um 17 Prozent zurückgegangen. Auf zwei neue Aids-Behandlungen kommen immer noch fünf neue Infektionen.
Mit derzeit 33,4 Millionen HIV-Positiven leben mehr Menschen als je zuvor mit dem Aids-Erreger im Blut. Im vergangenen Jahr sind zwei Millionen Menschen an der Krankheit gestorben. Die Zahl neuer Infektionen ist in den vergangenen acht Jahren jedoch um 17 Prozent zurückgegangen. Die Todesrate hat sich weltweit verringert. Das geht aus dem Welt-Aids-Bericht der Vereinten Nationen hervor, der am Dienstag in Shanghai im Vorlauf zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember vorgestellt wurde.
"Die gute Nachricht ist, dass der Rückgang, den wir sehen, zumindest teilweise auf Vorbeugung zurückgeht", sagte Michel Sdibé, Exekutivdirektor des UN-Aids-Programms UNAIDS. Doch gingen Vorsorgeprogramme häufig auch am Ziel vorbei und müssten wirksamer ausgerichtet werden.
In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Aids-Toten um mehr als zehn Prozent zurückgegangen, immer mehr Menschen haben Zugang zu lebensrettenden Medikamenten bekommen. Damit seien seit 1996 schätzungsweise 2,9 Millionen Menschenleben gerettet worden. Internationale und nationale Investitionen in HIV- Behandlungen hätten sich ausgezahlt, sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan in Genf.
Im vergangenen Jahr haben sich 2,7 Millionen Menschen neu mit dem Virus infiziert. In Afrika südlich der Sahara waren es allerdings 15 Prozent weniger im Vergleich zu 2001. In Ostasien gingen seitdem die neuen HIV-Infektionen um 25 Prozent und in Süd- und Südostasien um zehn Prozent zurück. UNAIDS-Exekutivdirektor Sibidé erklärte, auf zwei neue Aids-Behandlungen kämen aber immer noch fünf neue Infektionen. 97 Prozent der neuen Ansteckungen erfolgten in Entwicklungsländern, wo es auch 98 Prozent der Aids-Toten gebe. Der Grund sei vor allem der mangelnde Zugang zu Gesundheitsdiensten.
An vielen Orten verändere sich die Epidemie, so dass Vorsorgeprogramme sich nicht schnell genug anpassen könnten. Zum Beispiel seien die Infektionsursachen in China, wo Aids früher vor allem unter Drogenabhängigen vorgekommen ist, heute zu drei Viertel Sexualkontakte. Nur eine von drei HIV-Infektionen wird in China aber auch diagnostiziert.