Münchner Bombenalarm wahrscheinlich Fehlalarm

Archivbild: Terminal II im Flughafen München
Archivbild: Terminal II im Flughafen München(c) Flughafen München
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Die Sprengstoff-Sensoren schlugen beim Laptop eines Mannes an. Er ist in den nicht-öffentlichen Bereich des Flughafens geflüchtet und verschwand spurlos. Die Ursache für den Alarm bleibt unklar.

Ein Bombenalarm hat am Mittwoch am Münchner Flughafen für eine stundenlange Sperrung des Sicherheitsbereichs gesorgt und zu erheblichen Störungen im Flugverkehr geführt. Die Ursache für den möglichen Fehlalarm blieb allerdings unklar: Ein verdächtiger Laptop hatte am Nachmittag bei der Handgepäckkontrolle Alarm ausgelöst, dennoch war der Besitzer weitergegangen und verschwunden. Der Sicherheitsbereich wurde abgesperrt und mehr als hundert Flüge verspäteten sich oder wurden annulliert. Zwischenzeitlich waren 180 Polizisten und Sicherheitsbeamte im Einsatz.

Verursacher verschwunden

Dass es sich bei dem Besitzer der Tasche um einen eiligen Passagier gehandelt habe, der seinen Flug noch gekriegt hat, konnte die Bundespolizei am Abend nicht bestätigen. Er blieb verschwunden. Aber es gebe Videobilder von dem etwa fünfzig Jahre alten Mann. "Die Situation ist ganz, ganz ernst genommen worden", sagte Flughafensprecher Peter Prümm. Hunderte Menschen mussten die beiden Ebenen für Flüge innerhalb und außerhalb des Schengen-Gebietes für Stunden verlassen. Die Durchsagen erläuterten die Räumung mit "Sicherheitsgründen", die Fluggäste reagierten zumeist gelassen.   

Es gab keine genauen Informationen, ob der Mann in eine Maschine oder nach draußen entkommen sei. Da Fluggäste beim Passieren der Sicherheitsschleuse aber bereits eine Bordkarte haben müssen, wurde nicht ausgeschlossen, dass der Mann sein Flugzeug unbehelligt besteigen konnte. Infrage kommende Flugverbindungen seien gecheckt worden. Erst gegen 19 Uhr wurde die Sperrung des Sicherheitsbereichs wieder aufgehoben.

Chaos am Münchner Flughafen

Die Kontrollgeräte seien so eingestellt, dass sie Sprengstoff-Verdacht schon auf niedrigstem Niveau meldeten, sagte Ludwig Schneider von der Sicherheitsgesellschaft München. Daher kämen auch Fehlalarme immer wieder vor. Einen konkreten Verdacht auf Sprengstoff in einem Gegenstand habe es nicht gegeben. "Das Gerät regiert auf verschiedene Stoffe, das muss nicht unbedingt Sprengstoff gewesen sein", erläuterte der Sprecher der Bundespolizei, Berti Habelt. Deshalb hätte die Laptoptasche verschiedenen Nachuntersuchungen unterzogen werden müssen.

Die Passagiere drängten am Abend erneut durch die Sicherheitsschleusen, viele mussten jedoch umbuchen oder wussten noch nicht, wie sie an ihr Ziel gelangen konnten: Rund hundert Maschinen waren laut Flughafen verspätet, 33 Flüge mussten annulliert werden. Viele Maschinen flogen leer weiter, um wenigstens am nächsten Ziel den Flugplan wieder einhalten zu können.

(Ag.)

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