Island: Geologe befürchtet Ausbruch von größerem Vulkan

Island: Vulkanausbruch legt Flugverkehr lahm
Island: Vulkanausbruch legt Flugverkehr lahm(c) EPA
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Nach dem Vulkanausbruch unter dem Eyjafjalla-Gletscher befürchtet ein isländischer Geologe, dass der nahegelegene Katla-Vulkan ausbrechen könnte. Er gilt als einer der unberechenbarsten Vulkane Islands.

Nach dem Ausbruch des Vulkans unter dem Eyjafjalla-Gletscher befürchtet ein isländischer Geologe ein Aktivwerden des Katla, eines relativ nahe gelegenen und wesentlich größeren Vulkans. Zwischen den beiden Vulkanen bestehe ein enger geologischer Zusammenhang, sagte Vulkan-Spezialist Pall Einarsson am Sonntag.

Sämtliche historisch belegte Ausbrüche unter dem Eyjafjalla-Gletscher, 920, 1612 und 1821-23, hätten auch Ausbrüche des 1450 Meter hohen Katla nach sich gezogen, sagte Einarsson gegenüber der Online-Ausgabe der Tageszeitung "Morgunbladid". Der Katla gilt als einer der unberechenbarsten Vulkane Islands.

Flugverkehr komplett lahmgelegt

Nach der Eruption des Eyjafjallajökull-Vulkans in der Nacht auf Sonntag wurde der komplette Verkehr auf dem internationalen Flughafen Keflavik sowie auf den nationalen Flugplätzen Reykjavik und Akureyri eingestellt. Der transatlantische Flugverkehr über der Insel wurde weiträumig umgeleitet. Rund 500 Menschen in drei Ortschaften am Eyjafjalla-Gletscher mussten ihre Häuser verlassen.

Die Behörden hatten zunächst ein Schmelzen des Gletschers und Überschwemmungen befürchtet, weil der Vulkan von einer dicken Eisschicht bedeckt ist. Der Ausbruch habe sich aber nicht unter dem Gletscher ereignet, sagte der Geologe Tumi Gudumundsson dem Fernsehsender RUV.

Letzter Ausbruch vor 200 Jahren

Der Eyjafjallajökull-Vulkan ist zuletzt vor rund 200 Jahren ausgebrochen. Die letzte große Eruptionswelle des Katla fand 1918 statt. Damals dauerten die Ausbrüche über drei Wochen und lösten riesige Wasser- und Schlammfluten aus. Geologen rechnen seit Jahren mit einem neuerlichen Ausbruch des Vulkans.

(Ag.)

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