Gleich drei Bomben sind bei dem ersten Anschlag vor rund 33 Jahren explodiert. Die Explosionen gelten als der erste Terroranschlag in der Sowjetunion. Der folgenschwerste Anschlag auf die Metro folgte 2004.
Am 8. Jänner 1977 detonierten in der Moskauer Metro gleich drei Bomben in Folge - ein Anschlag, der als der erste öffentlichkeitswirksame Terrorakt in der Sowjetunion in die Geschichte einging. Die Explosionen forderten sieben Tote und 37 Verletzte. Aufgrund der damals schlechten Informationspolitik kursierten jedoch lange Zeit Gerüchte über Hunderte Tote. Nach langen Ermittlungen wurden drei Armenier als Täter verhaftet und zum Tode verurteilt - es gibt aber auch Vorwürfe, gemäß denen der KGB selbst in den Anschlag verwickelt gewesen sein soll.
Begonnen hatte die Serie in einem vollbesetzten Zug der Linie drei zwischen den Stationen Ismailowskaja und Perwomaiskaja. Zur Stoßzeit um 17:33 detonierte die erste Bombe. Der zerstörte Zug musste in die nächste Station weitergefahren werden. Die Station war zwar bereits geräumt, die Passagiere der Gegenzüge wurden jedoch Augenzeugen von dem Unglück: Schwer Verletzte kletterten aus dem zerstörten Zug. Um 18:00 folgten zwei weitere Bomben: In einer Mülltonne und in einem nahe gelegenen Geschäft.
Die Suche nach Tätern dauerte beinahe ein Jahr. Der zunächst Verhaftete gestand angeblich nur auf Druck des KGB und musste wieder frei gelassen werden. Den schließlich zu Tode verurteilten Armeniern wurde ein geheimer Prozess gemacht - fünf Jahre später wurden sie hingerichtet. Der Sowjetische Journalist Vitaly Yevgenyevich Lui warf dem KGB selbst Verwicklungen in den Anschlag vor - die Moskauer Polizei hätte damit die Sowjetische Dissidenten Bewegung diskreditieren wollen, argumentiert er.
2004: Selbstmordattentat mit 39 Toten
Der zweite Terroranschlag auf die Metro folgte 1996. Unter einem Sitz detonierte ein Sprengsatz, ein Waggon wurde vollständig zerstört, vier Personen kamen ums Leben.
Der bisher folgenschwerste Anschlag auf die Metro in Moskau liegt jedoch gerade einmal sechs Jahre zurück. Am 6. Februar 2004 explodierte eine Bombe im Morgenverkehr in einem Zug der vielgenutzten Linie 2. Es handelte sich um einen Selbstmordanschlag. Da zahlreiche Türen des Unglückswagens beschädigt waren, dauerte die Bergung der vielen Opfer bis in die späten Abendstunden. Die Bilanz des Anschlags: 39 Tote und mehr als 100 schwer Verletze.
(sg)