+++ Ticker +++ Die aktuellen Entwicklungen kompakt

Tickler aktuelle Entwicklung kompakt
Tickler aktuelle Entwicklung kompakt(c) REUTERS (LUCAS JACKSON)
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Die Vulkaneruption auf Island behindert weiterhin den Flugverkehr in Europa. Die aktuelle Entwicklung von heute (Dienstag, 20. April) kurz und kompakt.

17.02.Uhr: Viele Reisende kommen wegen der Aschewolke zwar seit Tagen nicht mehr aus Großbritannien weg, dafür haben sie dort nun freien Eintritt zu einigen Sehenswürdigkeiten. Gestrandete Besucher aus dem Ausland dürfen Gärten, Schlösser und Denkmäler des National Trust gratis besuchen. Die Reisenden müssen dazu ihren Pass und ihr Flugticket vorzeigen.

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16.29 Uhr: Das Chaos im Luftverkehr hat für die wichtige Tourismusbranche in Griechenland gravierende Folgen: Allein auf der Insel Kreta verlieren Tourismusunternehmen 500.000 Euro täglich. Seit Beginn der Flugverbote hätten Touristen etwa 12.000 Ankünfte annulliert, teilte der Hoteliersverband der Insel am Dienstag mit.

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14.54: Die Wirtschaftskammer (WKÖ) wertet den durch die Vulkanasche in Österreich hervorgerufenen wirtschaftlichen Schaden als "überschaubar". Nach derzeitigem Stand werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal durch die bisherigen Flugausfälle um rund 50 Millionen Euro geringer ausfallen. Das wäre ein Zehntelprozentpunkt. Von entscheidender Bedeutung sei aber, ob der Luftraum weiter geöffnet bleibe.

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14.49: Das Verkehrschaos in der Luftfahrt durch die Vulkanasche aus Irland kurbelt das Geschäft der Autobusbetreiber an. In ganz Österreich ist das Gesamtaufkommen bei Bussen und Lkw um ein Drittel gestiegen, wobei der Lkw-Verkehr hier nur einen sehr geringen Teil ausmache, so Asfinag-Chef Klaus Schierhackl. Auch der Pkw-Verkehr habe zugelegt, an der Hauptmautstelle in Schönberg am Brenner wurde ein Zuwachs von 10 Prozent registriert.

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14.49 Uhr: Notleidende Airlines und Flughäfen in Europa verlangen wegen ihrer Millionenverluste immer lauter staatliche Unterstützung. Der europäische Verband der Flughäfen ACI Europe und der Verband der Fluggesellschaften AEA fordern in einer gemeinsamen Erklärung eine "angemessene Antwort auf europäischer Ebene". Die Unternehmen fordern von ihren jeweiligen Staaten Finanzspritzen für Notfall-Leistungen wie beispielsweise Verpflegung und Übernachtungen für gestrandete Passagiere. Dies müsse europaweit abgestimmt werden.

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14.24 Uhr: Bei der Sitzung des steirischen Landtags am Dienstag blieben drei Abgeordneten- und ein Regierungssitz leer: Die vier Politiker von SPÖ, KPÖ und Grünen sind Opfer der Luftraumsperre und sitzen seit Samstag in Dublin fest. Ihre Rückkehr wird günstigstenfalls für Freitag erwartet.

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14.15 Uhr: Am Grazer Flughafen sind am frühen Dienstagnachmittag 21 von 55 für den Tag vorgesehenen Flugbewegungen storniert worden. Problemlos läuft es mit Verbindungen nach Wien, Innsbruck, den Kanarischen Inseln oder Zürich, aber auch Nürnberg. Storniert werden mussten vorerst Flüge nach München, Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt.

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13.55 Uhr: Nach der Aufhebung der Luftraumsperre in Österreich am Montag ist auch Wien als "Ausweichflughafen" genützt worden. Es habe etwa 30 außerplanmäßige Landungen von 13 verschiedenen Fluglinien gegeben, sagte Airport-Sprecher Peter Kleemann Dazu haben u.a. Turkish Airlines, Pegasus Airlines und Sun Express, beide ebenfalls aus der Türkei, gezählt.

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13.40 Uhr: Die Aschewolke über Europa wird nach Einschätzung der Weltwetterorganisation (WMO) Ende der Woche Richtung Nordpol abdrehen. Grund dafür sei ein Tiefdruckgebiet, das sich dann über Island entwickeln und zu neuen Winden führen werde. Das Tiefdruckgebiet werde zudem Regen bringen, der die Asche teilweise auswaschen dürfte.

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13.38 Uhr: Die Lage im Flugverkehr in Europa scheint sich weiter zu entspannen. Die EU-Kommission betonte am Dienstag, dass 14.500 Flüge am heutigen Tag stattfinden, am gestrigen Montag seien es nur 9000 gewesen. An normalen Tagen betrage diese Zahl aber 28.000. Die Störungen des Betriebs dürften jedenfalls noch diese Woche anhalten.

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13.14 Uhr: Gemäß der neuen Gefährdungseinteilung der EU in drei Zonen schwankt Österreich immer wieder zwischen kontaminierter (Zone zwei) und unbelasteter Stufe (Zone drei). Flüge sind daher generell gestattet, die Entscheidung und Verantwortung welche Routen geflogen werden können, liegt aber bei den Airlines und Piloten. "Derzeit kann geflogen werden - in immer mehr Ländern", fasste Austro Control-Sprecher Markus Pohanka die Situation am Dienstag zusammen. "Immer mehr Destinationen können angeflogen werden."

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12.25 Uhr: Die österreichischen Vertreter der Pilotenvereinigung "Cockpit" kritisieren die "Schlupflöcher" bei der Freigabe des Luftraumes: "Man putzt sich jetzt am Piloten ab, der darüber entscheiden muss, ob geflogen wird oder nicht. Wenn etwas passieren sollte, dann ist er schuld", sagt Christoph Mair. Die Vereinigung forderte genaue Messungen, eine eindeutige Regelung und begleitende Maßnahmen.

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12.14 Uhr: Österreichs Kanzler und Vizekanzler, Werner Faymann Josef Pröll, sieht keinen Anlass für eine Diskussion über staatliche Zuschüsse für die wirtschaftlichen Ausfälle der Airlines aufgrund der Luftraumsperre. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) lässt diese Frage hingegen noch offen. Sein Ressort präzisierte, dass es dabei nicht nur um den Schaden für die Airlines ginge, sondern um die gesamte Wirtschaft. Die Höhe der Verluste werde derzeit evaluiert.

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11.56 Uhr:Die Deutsche Flugsicherung (DFS) verlängerte erneut das Flugverbot. Es bleibt nun bis 20 Uhr in Kraft. Sichtflüge mit einer Maximalhöhe von 3000 Metern wurden aber erlaubt. Ursprünglich sollte das grundsätzliche Flugverbot bereits um 14 Uhr enden.

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11.32 Uhr: Am Terminal 1 des Flughafens Wien hatten sich am Vormittag zum Teil lange Passagierschlangen gebildet. Bei Austrian Airlines standen vorübergehend sowohl an den Ticket- als auch an den Check-in-Schaltern Hunderte Menschen an. Die Schlange für Passagiere auf Warteliste reichte zeitweise fast bis zum Eingang von Parkhaus 3.

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11.17 Uhr: Autobauer BMW unterbricht infolge der europaweiten Flugverbote seine Produktion. Bei Elektronikbauteilen gebe es Lieferengpässe. Bereits am Nachmittag werden die Bänder im Werk in Dingolfing angehalten. Die Werke in Regensburg und München werden folgen. Die Fertigstellung von rund 7000 Fahrzeugen muss verschoben werden.

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11.09 Uhr: Seit Dienstag ist der Luftraum laut Eurocontrol über 75 Prozent des europäischen Festlandes wieder geöffnet. In der Folge würden 55 bis 60 Prozent der Flüge wieder genehmigt. Bis 10 Uhr seien schon 10.000 von 27.500 planmäßigen Flügen angesetzt oder bereits in der Luft. "Schritt für Schritt wird der normale Flugbetrieb wieder aufgenommen."

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10.59 Uhr: Der Luftraum über Großbritannien bleibt bis mindestens Dienstag 20 Uhr weitgehend geschlossen. Die Sperrung gelte für Flüge unterhalb von 6000 Metern Höhe, teilte die Luftfahrtbehörde NATS mit. Damit bleibt Europas wichtigstes Drehkreuz, der Londoner Flughafen Heathrow, von den Behinderungen betroffen. In Ungarn wurde der Luftraum am Vormittag komplett freigegeben.

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10.32 Uhr: Am Salzburg Flughafen W. A. Mozart hat sich die Lage einigermaßen normalisiert. Bis 10 Uhr musste heute nur ein einziger Flug (nach London) gestrichen werden, sagte Flughafen-Sprecher Alexander Klaus: "Unser Sorgenkind bleibt England."

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10.19 Uhr: Die Pariser Flughäfen Roissy und Orly haben am Dienstag den Verkehr wieder aufgenommen. Etwa 30 Prozent der nationalen und internationalen Flüge sind gesichert. Von Roissy-Charles de Gaulle aus sollten im Laufe des Tages 564 Flugzeuge starten, von Orly 272. Davon sind etwa drei Viertel internationale Flüge. Normalerweise starten von den beiden Pariser Flughäfen täglich insgesamt rund 2200 Maschinen.

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10.16 Uhr: Mit der Wiederaufnahme des Betriebs sind am Montag in Wien-Schwechat 324 Flugbewegungen gezählt worden. Geplant gewesen wären 866 Starts und Landungen.

Am heutigen Dienstag sollte es zu einer doch deutlichen Steigerung der Flugbewegungen im Vergleich zum Vortag kommen. Allein Austrian Airlines haben "nahezu Vollbetrieb" - mit dem Ziel, "mehr als 90 Prozent" der Flüge durchzuführen - angekündigt.

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10.13 Uhr: In Belgien haben die Flughäfen ihren Betrieb wieder aufgenommen. In der Hauptstadt Brüssel landete in der Früh eine erste Maschine aus dem türkischen Antalya, wie auf der Webseite des Flughafens zu sehen war. Belgien hat seinen Luftraum seit 8.00 Uhr wieder offiziell geöffnet.

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10.00 Uhr: Die EU ist nach Worten von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas noch nicht in der Lage, die wirtschaftlichen Verluste der Airline-Krise infolge des Vulkanausbruchs in Island einzuschätzen. Es gehe jetzt um die Wiederaufnahme der Flüge und darum, den Bürgern zu helfen, sagte Kallas am Dienstag in einer Sonderdebatte vor dem Europäischen Parlament in Straßburg. Eine Taskforce der EU-Kommission werde über die Frage von staatlichen Beihilfen diskutieren.

Spaniens Staatssekretär für Europapolitik, Diego Lopez Garrido, sprach von einer "noch nie dagewesenen Krise". Es sei paradox, weil die EU in diesem Bereich weniger Zuständigkeiten habe als in anderen. Dennoch müsse sie handeln.

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9.55 Uhr: In Dänemark sind auch am Dienstag keine Starts oder Landungen von Flugzeugen möglich. Die nationale Luftfahrtbehörde hat die Sperrung aller Flugplätze bis 2 Uhr Mittwoch früh verlängert. Sie begründete die Maßnahme mit dem anhaltenden Zustrom von Vulkanasche aus Island.

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9.43 Uhr: Zum ersten Mal seit vier Tagen ist in Japan wieder ein Flugzeug aus Europa angekommen. Die Maschine der Japan Airlines kam aus Moskau und landete am Dienstag früh in Tokio. Der Narita International Airport ist das wichtigste internationale Drehkreuz in Japan.

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8.56 Uhr: In Norditalien ist der Luftraum wieder offen. Erste Flüge der italienischen Fluggesellschaft Alitalia starteten kurz nach 8 Uhr vom Mailänder Flughafen Malpensa, dem größten im norditalienischen Raum. Der norditalienische Luftraum war seit Freitag geschlossen gewesen.

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8.47 Uhr: Der wegen der Vulkanasche aus Island geschlossene Flughafen Zürich ist seit Dienstag früh wieder in Betrieb. Eine erste Maschine startete kurz nach 8.00 Uhr, teilten die Behörden mit. Die seit drei Tagen bestehende Luftraumsperre über der Schweiz war vom Bundesamt für Zivilluftfahrt aufgehoben worden.

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8.30 Uhr: In Frankreich haben die ersten Flughäfen im Norden des Landes am Montag früh allmählich wieder den Betrieb aufgenommen. Auch an den beiden Pariser Flughäfen starteten und landeten Maschinen. Verkehrsminister Jean-Louis Borloo rechnete mit etwa 20 Prozent des üblichen Flugverkehrs am Dienstagvormittag. Die teilweise Wiederaufnahme der Flüge sei mit den europäischen Partnern abgesprochen.

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8.27 Uhr: Wegen der finanziellen Ausfälle durch die Aschewolke schließt Air Berlin in Deutschland eine Bitte um Staatshilfen nicht aus. "Wenn wir zum Normalbetrieb zurückgekommen sind, werden wir sicherlich ein Fazit ziehen und dann werden wir gucken, ob wir hier nicht eine vergleichbare Situation mit den Terroranschlägen vom September 2001 haben", sagte der Vorstandsvorsitzende von Air Berlin, Joachim Hunold, Dienstag früh im Deutschlandfunk auf die Frage, ob das Unternehmen Staatshilfe beantragen werde. "Tatsache ist, dass wir hier riesige Verluste erleiden."

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7.53 Uhr: Polen hat am Dienstag wieder seinen Luftraum geschlossen. Auf allen Flughäfen des Landes sei der Start von Passagiermaschinen untersagt, sagte ein Sprecher der Flugsicherung in der Früh der Nachrichtenagentur Reuters. Am Montag war der Betrieb auf vier polnischen Airports wieder freigegeben worden.

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7.15 Uhr: Unklarheit um Stärke der Eruptionen
Die britische Flugsicherung erklärt Montagabend, die Eruptionen des Vulkans seien wieder stärker geworden und eine Aschewolke breite sich nach Süden und Osten in Richtung Großbritannien aus. Das Meteorologische Institut in Reykjavik hingegen teilte Dienstag früh mit, der Vulkan unter dem Gletscher Eyjafjallajökull sei zwar weiter unvermindert aktiv. Er stoße aber immer mehr Lava statt Wasserdampf und Asche aus. Außerdem erreicht die Rauchsäule nur eine sehr geringe Höhe. Bis Sonntag war sie in eine Höhe von bis zu elf Kilometer gelangt und hatte sich von dort über Europa verteilt.

Die Chefin des Vulkanologischen Institutes in Reykjavik, Rikke Pedersen, nannte die jüngste Entwicklung bei dem Ausbruch "optimal" für die Lösung der Luftfahrt-Probleme auf dem Kontinent.

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7.00 Uhr: British Airways streicht für Dienstag alle Kurzstreckenflüge. Am Montagabend hatte die britische Flugsicherung erklärt, die Eruptionen des Vulkans seien wieder stärker geworden und eine Aschewolke breite sich nach Süden und Osten in Richtung Großbritannien aus.

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6.50 Uhr: Einen Tag nach der zumindest teilweisen Öffnung des Luftraums nimmt der Betrieb an den deutschen Airports zu. In Frankfurt, München und Berlin rollten Dienstag früh wieder erste Maschinen über die Start- und Landebahnen. Die Deutsche Flugsicherung hatte wegen der über Europa hängenden isländischen Aschewolke den Luftraum bis 14.00 Uhr geschlossen, Flüge zu Sonderkonditionen aber erlaubt. Am Montag hatten sich die Verkehrsminister der 27 EU-Staaten zudem auf eine Lockerung des Flugverbots verständigt.

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6.44 Uhr: Der Gletschervulkan auf Island schickt kaum noch Asche Richtung Europa. Wie das Meteorologische Institut in Reykjavik Dienstag früh mitteilte, ist der Vulkan unter dem Gletscher Eyjafjallajökull zwar weiter unvermindert aktiv. Er stößt aber immer mehr Lava statt Wasserdampf und Asche aus. Außerdem erreicht die Rauchsäule nur eine sehr geringe Höhe. Bis Sonntag war sie in eine Höhe von bis zu elf Kilometer gelangt und hatte sich von dort über Europa verteilt.

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1.34 Uhr: Das Gustav Mahler Jugendorchester, das derzeit an sich mit Dirigent Antonio Pappano auf Europatournee unterwegs ist, hat sein gefährdetes Konzert am heutigen Dienstagabend im Wiener Musikverein gerettet. Wie Alexander Meraviglia-Crivelli, Generalsekretär des Orchesters, in der Nacht auf Dienstag mitteilte, sei das Orchester nach einer improvisierten Odyssee in Wien eingetroffen. Das Konzert im Musikverein werde wie geplant stattfinden.

(Ag./Red.)

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