Nach sechs Jahren wagt BP den Bau einer neuen Plattform. Neun Millliarden Dollar soll die Bohrinsel kosten.
Sechs Jahre nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko wagt BP in der Region neue Großinvestitionen. Der britische Energiekonzern genehmigte 9 Mrd. Dollar (8,46 Mrd. Euro) für die erste neue Plattform in den Gewässern seit der Explosion ihrer Bohrinsel "Deepwater Horizon".
Die erwarteten Kosten für das Projekt "Mad Dog" hätten im Vorfeld mehr als halbiert werden können, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Konzernchef Bob Dudley erklärte, Tiefseeförderung könne trotz der vergleichsweise niedrigen Ölpreise durchaus wirtschaftlich betrieben werden. Viele Energiekonzerne haben ihre Investitionen unter dem Druck des Preisverfalls zusammengestrichen und wegen der immer günstiger werdenden Schiefergasproduktion vor allem von Bohrungen vor den Küsten Abstand genommen.
Deepwater Horizon: Die Nachwehen der BP-Ölkatastrophe
Bei der Explosion der "Deepwater Horizon" kamen im April 2010 elf Arbeiter ums Leben. Die anschließende Ölpest hinterließ schwere Schäden in der Natur sowie für Fischerei und Tourismus. BP musste Milliardenstrafen zahlen.
"Wir klagen auf den Betrag, der nötig sein wird, um Alabama wieder aufzubauen", sagt der Generalstaatsanwalt des Staates. BP wehrt sich und erklärt, man habe sich bereits für 20 Milliarden Dollar verpflichtet.
"BP trägt eindeutig die Verantwortung" für die Ölpest im Golf von Mexiko, sagt die Energie- und Klimaberaterin von US-Präsident Barack Obama. Obamas Krisenkoordinator warnt vor Nachlassen im Kampf gegen die Ölpest.
Nach Umsatzeinbußen und Vandalismus rund um die Ölpest: Immer mehr Tankstellenbetreiber fordern eine Rückkehr zum alten Namen und Logo Amoco. BP war 1998 mit dem US-Ölkonzern Amoco zusammengegangen.