Die Regenfälle sorgen nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen Ländern für Probleme.
Nicht nur in Österreich ist es nach heftigen Regenfällen zu Überschwemmungen gekommen, sondern auch in Bayern, Polen, Kroatien und der Slowakei. Am schlimmsten ist die Situation dabei in Polen, wo Gewitterstürme mit heftigen Regenfällen große Schäden angerichtet und die Hochwassersituation weiter verschärft haben. Nach einem Wolkenbruch standen Teile von Warschau unter Wasser. Im Süden der Stadt sei das Wasser auch in zwei Krankenhäuser sowie eine U-Bahn-Station gelaufen, sagte ein Feuerwehrsprecher dem Fernsehsender TVPInfo. Die überlastete Kanalisation nehme kein Wasser mehr auf, mehrere Straßen seien unterspült.
Heftige Gewitter mit Niederschlägen ließen die Pegel der Weichsel und ihrer Nebenflüsse im Süden des Landes ansteigen. Entlang der Weichsel befestigten hunderte Feuerwehrleute, Soldaten und freiwillige Helfer die Dämme, um sie für eine neue Flutwelle vorzubereiten. In Tarnobrzeg und Sandomierz wurde die Evakuierung gefährdeter Stadtteile angeordnet.
Die Weichsel hatte Teile beider Städte bereits vor zwei Wochen überflutet. Wegen anhaltenden Hochwassers konnten die eingerissenen Deiche bisher nicht vollständig repariert werden.
Erdrutsche in der Slowakei
In der Slowakei sorgten die tagelangen Regenfälle im Osten des Landes für mehrere Erdrutsche. Besonders dramatisch war am Freitag die Situation im Dorf Nizna Mysla, nahe der Regionalhauptstadt Kosice. Wie der Nachrichtensender TA3 berichtete, war ein unterspülter Hang ins Rutschen geraten und hatte mehr als 20 Häuser mitgerissen. Angrenzende Häusern mussten evakuiert werden - etwa 200 Menschen waren betroffen.
TV-Bilder zeigten erschütternde Szenen von Menschen, die innerhalb weniger Stunden ihr ganzes Hab und Gut verloren. Verzweifelt erzählte ein Mann aus Nizna Mysla, er habe drei Jahre lang, getrennt von seiner Familie, in Deutschland gearbeitet, um sein Haus bauen zu können. Nun, kurz nachdem die Familie eingezogen sei, sei es durch den Erdrutsch zerstört. Er stehe vor dem Nichts.
Überschwemmungen im Osten Kroatiens
Überschwemmungen gab es auch in im Osten Kroatiens. In Ortschaften in der Region von Slavonski Brod und Vinkovci seien etwa 100 Häuser evakuiert worden, berichtete der Fernsehsender Nova TV am Donnerstag. Die Flüsse Orljava und Bosut traten über die Ufer, so dass mehrere Orte überschwemmt wurden.
Fast 90 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen in den betroffenen Gebieten seien überschwemmt, hieß es in dem Bericht weiter. Der Schaden beträgt ersten Schätzungen zufolge umgerechnet fast 140 Millionen Euro.
Mehrere hundert Einsatzkräfte des Zivilschutzes, der Feuerwehr und der Armee versuchten die Fluten einzudämmen und Deiche instand zu setzen. Präsident Ivo Josipovic und Ministerpräsident Jadranka Kosor waren bereits am Mittwoch in die Überschwemmungsgebiete gereist, um sich ein eigenes Bild von der Lage zu machen. Am Donnerstag zeichnete sich eine Entspannung der Lage ab, für das Wochenende waren keine Regenfälle vorausgesagt. Die Behörden befürchteten allerdings, dass die Regenfälle der vergangenen Tage Erdrutsche auslösen könnten.
Langsame Entspannung in Bayern
Eine Verbesserung gibt es hingegen in Bayern, wo das Hochwasser in weiten Teilen des Landes allmählich zurückgeht. "Wir haben seit heute Nacht fallende Pegelstände", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern in Straubing am Freitag. Überschwemmungen hatten am Donnerstag vor allem rund um Passau Probleme bereitet. Nach Angaben das Landesamtes für Umwelt ging das Hochwasser der Donau am Freitag auf die Meldestufen 1 und 2 zurück.
Gesperrte Straßen sollen laut Polizei im Laufe das Tages freigegeben werden. Die Wasserstände fielen auch in den besonders betroffenen Landkreisen Traunstein, Garmisch-Partenkirchen und Berchtesgaden.
(Ag./Red.)