Ölpest: Erster Testlauf für den Super-Skimmer

Whale Superschiff Oelpest
Whale Superschiff Oelpest(c) APN (Patrick Semansky)
  • Drucken

Der umgebaute Riesen-Tanker "A Whale" soll ölverschmutztes Wasser im Golf von Mexiko reinigen. Am Wochenende war ein erster Testlauf. BP beziffert seine Ausgaben bisher mit mehr als 3 Mrd. Dollar.

Mit rauer See und starken Winden hat Hurrikan "Alex" fünf Tage den Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko lahmgelegt. Nach dem Durchzug des Sturms konnten am Sonntag die Aufräumarbeiten wieder aufgenommen werden. Nach Angaben der US-Küstenwache wurden vor der Küste des Bundesstaats Louisianas wieder Schiffe eingesetzt, die das Öl aus dem Wasser abschöpfen.

Erstmals zum Einsatz gekommen ist dabei auch der zehn Stockwerke hohe und dreieinhalb Fußballfelder große Skimmer "A Whale": Der umgebaute Tanker kann laut Reederei TMT täglich bis zu 80 Mio. Liter ölverschmutztes Meerwasser durch zwölf Schlitze an den Seiten aufnehmen. Das Schiff sei am Wochenende auf einer Fläche von 65 Quadratkilometern nördlich der Stelle, wo die Ölbohrplattform "Deepwater Horizon" vor elf Wochen explodierte, getestet worden.

Allerdings seien die Bedingungen wegen schlechten Wetters und hohen Wellengangs nicht optimal gewesen, erklärte ein TMT-Sprecher am Wochenende. Über drei Meter hohe Wellen verhinderten auch den Einsatz kleinerer Ölschöpfer, die in den Bundesstaaten Alabama, Mississippi und Florida vorerst weiter in den Häfen blieben.

Die Einsatzkräfte setzen weiterhin auf schwimmende Barrieren, die das Öl von den Küsten fernhalten sollen. BP fügte hinzu, an Plänen für weitere Öl-Auffangvorrichtungen zu arbeiten. Einsatzbereit könnten diese demnach Mitte oder Ende des Monats sein.

Kosten von 3,12 Milliarden Dollar

BP hat nach eigenen Angaben inzwischen 3,12 Mrd. Dollar (2,48 Mrd. Euro) für Aufräumarbeiten und die Entschädigung von Betroffenen gezahlt. Insgesamt seien 47.000 Anträge von Geschädigten bearbeitet worden, ihnen seien 147 Mio. Dollar ausbezahlt worden, teilte das Unternehmen am Montag in London mit. Zusätzlich hatte sich BP auf Drängen der US-Regierung zur Einzahlung von rund 20 Mrd. Dollar in einen Treuhandfonds zur Begleichung von Schadenersatzforderungen verpflichtet.

Seit der Explosion am 20. April, bei der elf Arbeiter ums Leben kamen, sind mehrere hundert Millionen Liter Rohöl ins Meer gelaufen. Da sich das offene Bohrloch in etwa 1.500 Metern Tiefe am Meeresboden befindet, ist es bisher nicht gelungen, das Leck zu schließen.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.