Brand auf Bohrinsel: Entwarnung im Golf von Mexiko

BohrinselExplosion Entwarnung Golf Mexiko
BohrinselExplosion Entwarnung Golf Mexiko(c) AP (Gerald Herbert)
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Der Brand auf einer Bohrinsel im Golf von Mexiko wurde gelöscht. Anfängliche Meldungen über einen neuen Ölteppich dürften sich nicht bewahrheitet haben. Unklar ist, ob es eine Explosion gegeben hat.

Nach einem Brand auf einer Ölplattform im Golf von Mexiko bleibt der Region eine weitere Umweltkatastrophe wohl erspart. Entgegen ersten Berichten trat aus der "Vermilion Oil Platform 380" kein Öl aus. Die Küstenwache hatte zunächst erklärt, im Meer auf einer Länge von mehr als einem Kilometer Öl gesehen zu haben. Stunden später sagte ein Sprecher jedoch, dies habe sich nicht bestätigt.

Alle 13 Arbeiter der Plattform wurden nach Angaben der Küstenwache aus dem Wasser gerettet, sie wurden von einem Schiff aufgenommen und zu einer nahe gelegenen Bohrinsel gebracht. Eine Person wurde verletzt. Einige der Geretteten sagten, es habe eine Explosion auf der Plattform gegeben.

Die Betreiberfirma Mariner Energy erklärte dagegen, es habe gebrannt. "Die Plattform ist noch immer intakt, und es war offenbar nur ein kleiner Teil der Plattform, der brannte", sagte Sprecher Patrick Cassidy. Auf der Plattform gibt es nach Angaben des Unternehmens sieben aktive Bohrlöcher. Sie alle wurden kurz vor dem Brand geschlossen. Was zu dem Unglück führte, war noch unklar. Die zuständige US-Behörde für Ozean-Energieförderung kündigte eine Untersuchung an.

Erinnerung an "Deepwater Horizon"

Die Plattform liegt 320 Kilometer westlich der Stelle, an der am 20. April die Bohrinsel "Deepwater Horizon" von BP explodiert war und die schlimmste Ölpest in der Geschichte der USA verursacht hatte. Die Plattform befindet sich in etwa 100 Meter tiefem Wasser und damit in flacheren Gewässern als die "Deepwater Horizon", bei der es rund 1500 Meter hinunter bis zum Meeresboden ging. Die "Vermilion Oil Platform 380" produziert rund 225.000 Liter Öl und 25.000 Kubikmeter Erdgas am Tag.

Bei der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" waren elf Arbeiter ums Leben gekommen. Anschließend liefen rund 780 Millionen Liter Öl ins Meer und lösten eine Umweltkatastrophe aus. Das Leck in rund 1.500 Metern Tiefe konnte erst Ende Juli abgedichtet werden. BP gab bisher acht Milliarden Dollar (6,24 Milliarden Euro) für Rettungsarbeiten und Entschädigungszahlungen aus. Aus dem Bohrloch sei seit dem 15. Juli kein Öl mehr ausgetreten, erklärte der Konzern.

Umweltorganisationen forderten angesichts des neuen Unglücks die US-Regierung auf, Ölbohrungen vor der Küste umgehend einzustellen. Im Golf von Mexiko gibt es rund 3400 Ölbohrplattformen. Sie fördern rund ein Drittel des Öls, das in den USA gewonnen wird.

(Ag.)

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