Ölpest: Schwere Vorwürfe an BP-Partner Halliburton

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oelpest Schwere Vorwuerfe BPPartner(c) EPA (US COAST GUARD/HO)
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Der Konzern soll das Bohrloch unter der Ölplattform "Deepwater Horizon" nur mangelhaft zementiert haben. Daher trage Halliburton laut Regierungskommission vermutlich eine Mitschuld an der Explosion der Anlage.

Eine US-Regierungskommission zur Untersuchung der schwersten Ölkatastrophe des Landes hat dem BP-Partnerunternehmen Halliburton schwere Versäumnisse vorgeworfen. Der US-Konzern habe das Bohrloch unter der Ölplattform "Deepwater Horizon" nur mangelhaft zementiert und trage daher vermutlich eine Mitschuld an der Explosion der Anlage, erklärte das Gremium am Donnerstag. Halliburton und BP seien die Probleme Wochen vor dem Unglück am 20. April bewusst gewesen, sagte der Leiter der Kommission, Fred Bartlit.

Die Nachricht drückte die Halliburton-Aktie in einem leicht schwächeren New Yorker Markt zeitweise 16 Prozent ins Minus. Im weiteren Handelsverlauf notierte sie 8,5 Prozent tiefer. Die Kosten um Halliburton gegen Kreditausfälle zu versichern legten deutlich zu. Dies signalisierte, dass der Kommissionsbericht nach Einschätzung der Finanzmärkte die Gefahr einer Insolvenz erhöht hat.

Halliburton räumte ein, die Zusammensetzung des Zements, der vor der Explosion der "Deepwater Horizon" zum Abdichten der Quelle in das Bohrloch gepumpt worden war, sei in letzter Minute noch geändert worden. Dieser Mix sei nicht mehr auf seine Festigkeit hin getestet worden.

Der Untergang der "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko hatte die größte Ölpest in der Geschichte der USA verursacht. Mitte Juli gelang es nach einer Serie von Rückschlägen, das Bohrloch von oben mit Schlamm und Zement zu verschließen. Der britische BP-Konzern hatte bereits in der Vergangenheit seinen Partnerunternehmen eine Mitschuld an dem Unglück vorgeworfen. Halliburton wollte sich im Laufe des Donnerstags zu den Beschuldigungen äußern.

(Ag.)

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