Allein seit Montag sind 850 Migranten mit Booten angekommen. Eine italienisch-tunesische Kommission soll sich nun des Flüchtlingsproblems annehmen.
Die süditalienische Insel Lampedusa kommt nicht zur Ruhe. Seit Montagabend sind 850 Flüchtlinge an Bord von mehreren Booten eingetroffen. Zu den Migranten zählen auch mehrere Minderjährige. Etwa 1800 Migranten befinden sich zurzeit auf der Insel.
In der Nacht auf Dienstag ist ein Schiff mit rund 450 Tunesiern abgefahren, die in Zeltlagern aufs Festland untergebracht werden sollen.
Die italienische Regierung will den tunesischen Migranten eine vorläufige Aufenthaltsgenehmigung gewähren. Damit sollen die Migranten frei in die Länder des Schengen-Raums einreisen können. Damit soll vor allem Tunesiern die Möglichkeit gegeben werden, Verwandte in ganz Europa zu erreichen.
Berlusconi will "technische Kommission"
Eine italienisch-tunesische Kommission soll sich mit dem Problem der von Nordafrika nach Europa flüchtenden Einwanderer befassen. Eine bilaterale "technische Kommission" solle das Thema angehen, kündigte Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi am Montag bei einem Besuch in Tunesien an. Dort hatte er sich mit mehreren Vertretern der tunesischen Übergangsführung getroffen, darunter Interimspräsident Foued Mebazaa und Interimsregierungschef Béji Caid Essebsi.
Berlusconi kündigte auch finanzielle Hilfen für Tunesien an, damit das Land seine Küsten wirksam kontrollieren könne. Details nannte er nicht. Derzeit dränge das Problem der vielen jungen Tunesier, die in Italien seien und nach Europa einwandern wollten, sagte Berlusconi. Die Rückführung der Tunesier werde auf "zivilisierte Weise" geschehen, versicherte der italienische Regierungschef.
(APA)