Ein 136 Meter langer Lastkahn soll ab Juni als eine Art schwimmende Deponie für schwach verseuchtes Wasser aus dem japanischen Atomkraftwerk dienen.
Am Dienstag will der Betreiber des AKW Fukushima, Tepco, mit dem Abpumpen von hoch radioaktiv verseuchtem Wasser aus dem Turbinengebäude von Reaktor 3 beginnen. Wie die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press am Montag meldete, soll das Wasser in eine Entsorgungsanlage für Atommüll auf dem AKW-Gelände gebracht werden. Es war offenbar aus dem Reaktor ins Tiefgeschoß des Gebäudes gesickert. Aus dem Turbinengebäude des Reaktors 2 wird bereits strahlendes Wasser herausgeholt. Diese Arbeiten laufen weiter.
In ein bis zwei Wochen soll ein 136 Meter langes und 46 Meter breites Schiff in Fukushima eintreffen. Es kann bis zu zehn Millionen Liter an radioaktiv verseuchtem Wasser aufnehmen. Das Tankfloß wurde in einer Werft in Yokohama für den Einsatz an der Atomruine umgebaut. Bisher diente es im Hafen der Stadt Shimizu in der Provinz Shizuoka als schwimmende Insel für Angler.
Arbeiter bauen Behelfstanks
Das strahlende Wasser in den Atommeilern behindert die Sicherungsarbeiten an dem AKW. Die Anlage wurde nach dem Erdbeben vom 11. März und dem Tsunami zerstört. Später wurde Wasser in die Meiler geleitet, um die überhitzten Reaktorkerne zu kühlen.
Es wird geschätzt, dass sich im Turbinengebäude des Meilers Nummer 3 rund 22.000 Tonnen verseuchte Flüssigkeit angesammelt haben. Bisher seien in Meiler 2 von anfangs rund 25.000 Tonnen etwa 5550 abtransportiert worden, hieß es unter Berufung auf den Betreiber Tepco weiter. Insgesamt sollen 10.000 Tonnen in die Entsorgungsanlage gepumpt werden.
Daneben bauen Arbeiter zusätzlich Behelfstanks für schwach verstrahltes Wasser. Bis Ende des Monats sollen dadurch zusätzliche Kapazitäten von 28.000 Tonnen entstehen.
(Ag.)