Fukushima: Arbeiter prüfen erstmals Reaktor 3

Arbeiter prüfen erstmals Reaktor 3 im AKW Fukushima.
Arbeiter prüfen erstmals Reaktor 3 im AKW Fukushima.(c) AP
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Für zehn Minuten waren zwei Arbeiter im Reaktorblock 3. Die radioaktive Belastung soll dort weniger als drei Millisievert betragen.

Am Vortag inspizierten Arbeiter des AKW-Betreibers Tepco erstmals seit der Tsunami-Katastrophe Reaktor 2 der Anlage Fukushima, am Donnerstag war der stark beschädigte Reaktorblock 3 an der Reihe. Die zwei Männer haben mit Schutzkleidung und Sauerstoffgeräten ausgerüstet eine erste Bestandsaufnahme gemacht. Die zwei Arbeiter hätten sich zehn Minuten in dem Gebäude aufgehalten, teilte Tepco mit. Die radioaktive Belastung habe dabei weniger als drei Millisievert betragen. Im Reaktorblock 3 war es im März zu einer Wasserstoffexplosion gekommen, die das Dach des Gebäudes wegsprengte.

Bereits am Mittwoch waren vier Arbeoter im Reaktorblock 2. Die Arbeiter nahmen dort Messungen zur Radioaktivität vor und prüften den Reaktor auf Schäden. Nach 14 Minuten verließen sie das Gebäude.

Strahlung um AKW weitet sich aus

Die radioaktive Belastung rund um die Atomruine weitet sich immer mehr aus. Die Behörden fanden rund 60 Kilometer nördlich des zerstörten Atomkraftwerks eine Belastung in Weidegras, die das Fünffache des erlaubten Grenzwertes überschritt. Damit wurden erstmals weit außerhalb der Sperrzone deutlich überhöhte Strahlenwerte gemessen. Ein Kilo der Probe war mit 1530 Becquerel Cäsium belastet, wie Behördensprecher Inao Yamada sagte.

Bis Jänner will Tepco das havarierte Atomkraftwerk unter Kontrolle bringen. Die beschädigten Reaktoren sollen nun nicht mehr wie bisher geplant zur Kühlung mit Wasser geflutet werden. Stattdessen soll ein Kreislauf des vorhandenen Wassers die Reaktoren kühlen.

Die Internationale Atomenergiebehörde sendet ein internationales Expertenteam nach Japan. 20 Fachleute aus einem dutzend Ländern unter der Leitung des britischen Chefinspektors für Atomkraft, Mike Weightman, besucht von 24. Mai bis 2. Juni 2011 das Atomkraftwerk Fukushima. Die Atomexperten werden sich mit den japanischen Behörden über die Lehren aus der Krise austauschen und Sicherheitsbestimmungen begutachten.

(Ag.)

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