Betreiber Tepco zweifelt daran, bis Jahresende das AKW stabilisieren zu können. Drei Viertel der Japaner sind unzufrieden mit dem Krisenmanagement der Regierung.
Der Betreiber der Atomruine Fukushima zweifelt daran, die Lage in dem zerstörten AKW bis Jahresende stabilisieren zu können. Mancher Vertreter des Energiekonzerns Tepco sei der Ansicht, dass die teilweise Kernschmelze in den Reaktoren 1 bis 3 die Reparaturarbeiten verzögern dürften, wie die Nachrichtenagentur Kyodo erfuhr. Zwar werde die Frist bis Ende des Jahres angestrebt, es könne aber eine "deutliche Verzögerung" geben, berichtete Kyodo. Tepco hatte am 17. April erklärt, die Atomanlage in sechs bis neun Monaten stabilisieren zu wollen.
Drei Viertel der Japaner sind laut einer Umfrage unzufrieden mit dem Umgang der Regierung von Ministerpräsident Naoto Kan mit der Atomkatastrophe von Fukushima. Wie die Wirtschaftszeitung "Nikkei" berichtete, stellten 74 Prozent der Befragten der Regierung ein schlechtes Zeugnis beim Krisenmanagement aus, im April waren es 70 Prozent gewesen.
Befragt wurden Menschen in ganz Japan. Die am schwersten von den Naturkatastrophen und den Unfällen in dem Atomkraftwerk Mitte März betroffenen Gebiete wurden aber ausgeklammert. Insgesamt lag die Unterstützung der Japaner für ihre Regierung laut "Nikkei" bei 28 Prozent, nach 27 Prozent im April.
Unwetter über Katastrophengebieten
Die Menschen in den Katastrophengebieten im Nordosten Japans sind am Montag von heftigen Regenfällen heimgesucht worden. Teilweise standen Straßen unter Wasser, Flüsse schwollen bedrohlich an, meldeten Medien. Auch im Tiefgeschoß von Reaktor 1 im zerstörten AKW sei der Wasserstand gestiegen, was offensichtlich auf die Regenfälle zurückzuführen sei, meldete Jiji.
(Ag.)