Österreichische Waffen für russische Sondereinheit

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Die Eliteeinheit der Luftlandetruppen erhält erstmals ein Gewehr aus ausländischer Produktion. Lieferant ist Steyr-Mannlicher.

Moskau. Das russische Verteidigungsministerium will offenbar die Treffsicherheit seiner Eliteeinheiten erhöhen – und greift auf österreichische Scharfschützengewehre zurück. Wie Alexandr Kutscherenko, der Vertreter des Ministeriums, laut der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti am Freitag erklärt hat, werden 30 Gewehre für die Eliteeinheit der Luftlandetruppen beim österreichischen Hersteller Steyr-Mannlicher zugekauft. Zum ersten Mal erhält die Einheit damit ein Gewehr ausländischer Produktion.

Bislang waren Gewehre des russischen Modells Dragunov im Einsatz gewesen. Sie erreichten eine Schussweite von 800 Metern, wohingegen Mannlicher mit dem gleichen Kaliber von 7,62 mm eine Reichweite von mehr als einen Kilometer aufweist. Seit Ende 2010 wurde verhandelt. Die russischen Elitesoldaten wurden bereits im Umgang mit den neuen Waffen geschult.

Finanzminister musste gehen

Neben den Gewehren wurden auch neue Geräte für die Aufklärung angeschafft. Insgesamt befindet sich die Armee in einem fundamentalen Reformierungsprozess. Bis zum Jahr 2020 will die Regierung umgerechnet 500 Milliarden Dollar in die Streitkräfte stecken, weil sie sich aus diesem Bereich Nachfrage für Innovationsprodukte im Land erwartet. Der Streit darüber hatte zur Entlassung von Finanzminister Alexej Kudrin geführt. Nun schlagen Regierungsexperten vor, den Ausgabenposten auf ein Sechstel zu reduzieren und stattdessen mehr in Bildung und Gesundheitswesen zu investieren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2011)

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