Afghanische Opiumproduktion um 60 Prozent gestiegen

Opium Afghanistan
Opium Afghanistan(c) AP (Rahmat Gul)
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Neun Prozent des Bruttoinlandsprodukt stammt aus dem Drogenanbau. Der Erlös für Schlafmohn steigt, jener für Weizen sinkt. Afghanistan ist das Hauptanbaugebiet für Schlafmohn.

Die Menge des in Afghanistan produzierten Opiums ist im Vorjahr um 61 Prozent im Vergleich zu 2010 gestiegen. Das geht aus einem Bericht des in Wien ansässigen UNO-Büros zur Bekämpfung der Drogenkriminalität (UNODC) hervor. Demnach wurden 2010 3600 Tonnen Opium produziert, 2011 waren es 5800 Tonnen. Der Wert des afghanischen Opiums erhöhte sich im selben Zeitraum dramatisch um 133 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar (1,1 Mrd. Euro). Das entspricht neun Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Afghanistans im vergangenen Jahr.

Der Exportwert läge noch höher - bei 2,4 Mrd. Dollar. Auf andere Weise sind für Afghanen derartig hohe Summen nicht zu erwirtschaften; zugleich fielen die Preise für die alternative Feldfrucht Weizen 2011. Opium sei "ein bedeutender Teil der der afghanischen Wirtschaft und trägt beträchtlich zur Finanzierung von Aufständischen bei und befördert die Korruption", erklärte UNODC-Chef Juri Fedotow. Fast 60 Prozent der befragten afghanischen Bauern gaben an, Schlafmohn in erster Linie wegen des zu erzielenden Gewinns anzubauen.

Hauptanbaugebiet für Schlafmohn

2010 waren die Opiumerträge wegen Pflanzenkrankheiten stark gemindert. Dass sie 2011 derart stark wachsen, wurde jedoch nicht erwartet. Im Durchschnitt bringt der Opiumanbau laut UNODC 10.700 US-Dollar (8401 Euro) pro Hektar. Fedotow forderte ein entschiedeneres Engagement - sowohl der afghanischen Regierung als auch der internationalen Gemeinschaft - gegen den Drogenanbau am Hindukusch.

In Afghanistan werden 90 Prozent des Opiums auf der Welt hergestellt. Durch den Opiumhandel werden große Teile der Aktivitäten der radikal-islamischen Taliban finanziert. Die afghanische Regierung versucht seit dem Sturz der Taliban 2001 mit Hilfe internationaler Unterstützung - auch des UNODC, die illegale Drogenproduktion einzudämmen.

(APA)

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