Reederei im Visier der Justiz

Reederei Visier Justiz
Reederei Visier Justiz(c) REUTERS (PAUL HANNA)
  • Drucken

Geklärt werden soll, ob die Reederei versucht hat, das Ausmaß der Katastrophe herunterzuspielen. Mit der Entschädigung der Passagiere wurde begonnen.

Die Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere, Betreiber des vor der Küste der Toskana havarierten Schiffes "Costa Concordia", gerät ins Visier der Justiz. Die mit den Ermittlungen rund um die Katastrophe beauftragten Staatsanwälte der toskanischen Stadt Grosseto wollen herausfinden, warum die Reederei Kapitän Francesco Schettino nicht sofort gedrängt hat, den Notstand an Bord auszurufen und 68 Minuten lang mit dem Beginn der Evakuierung des Schiffes zugewartet hat.

Die Staatsanwälte wollen klären, ob die Reederei durch unzulängliche Informationen des Kapitäns über die realen Zustände an Bord irregeführt wurde oder ob sie in einer ersten Phase versucht hat, das Ausmaß der Katastrophe herunterzuspielen. So sei die Evakuierung verspätet begonnen worden, was mehrere Menschen das Leben gekostet habe, vermuten die Ankläger. Ermittlungen sollen auch gegen den für Krisen zuständigen Manager der Rederei Costa Crociere aufgenommen werden, berichteten italienischen Medien.

Inzwischen hat die Reederei mit der Entschädigung der Passagiere begonnen. Die Gesellschaft werde die Kosten der Kreuzfahrt und alle bei dem Schiffbruch verlorenen Gegenstände sowie die Ausgaben für die Heimfahrt zurückerstatten. Die Gesellschaft habe dafür Kontakt mit Konsumentenschutzverbänden aufgenommen, die Sammelklagen gegen die Reederei eingereicht haben.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.