In der Nacht, als ein 17-Jährige in Florida von einem Privatsheriff erschossen wurde, soll sich ein Staatsanwalt für die Einstellung der Ermittlungen eingesetzt haben.
Die Familie des von einem Mitglied einer Bürgerwehr getöteten afroamerikanischen Teenagers Trayvon Martin fordert Ermittlungen gegen einen Staatsanwalt in dem Fall. Der 17-Jährige Martin wurde Ende Februar in Florida erschossen. Er war unbewaffnet. Der Schütze behauptet, in Notwehr gehandelt zu haben. Er ist weiter auf freiem Fuß.
Die Rolle des Staatsanwaltes Norm Wolfinger müsse genauer untersucht werden, heißt es nun in einem Schreiben des Anwalts der Familie an das US-Justizministerium vom Montag. Demnach soll sich Wolfinger in der Tatnacht mit dem örtlichen Polizeichef getroffen haben, um eine Einstellung der Ermittlungen wegen Mordes gegen den mutmaßlichen Schützen George Zimmerman zu erreichen.
Haftbefehl zurückgehalten?
Der 17-jährige Trayvon Martin war am 26. Februar in der Stadt Sanford in Florida von dem 28-jährigen Zimmerman erschossen worden. Zimmerman gab an, dass der Teenager ihn zuvor geschlagen habe. Der Fall löste eine landesweite Kontroverse um Rassismus und laxe Waffengesetze aus. Bei zahlreichen Protesten wurde die Festnahme des mutmaßlichen Schützen gefordert, der weiterhin nicht in Haft ist.
Örtlichen Medienberichten zufolge hatte die Polizei kurz nach der Tat einen Haftbefehl beantragt, der jedoch von der Staatsanwaltschaft zurückgehalten wurde. Wolfinger zog sich inzwischen wegen Befangenheit von dem Fall zurück. Am 10. April soll eine sogenannte Grand Jury über eine Anklage Zimmermans befinden.
(Ag.)