Schweden: Rassistischer Heckenschütze vor Gericht

Symbolbild
Symbolbild(c) AP (JOHN MCCONNICO)
  • Drucken

Jener Mann, der in der südschwedischen Stadt Malmö über Jahre aus dem Hinterhalt Jagd auf dunkelhäutige Menschen – allesamt Zuwanderer – machte und drei Personen erschoss, wird wegen mehrfachen Mordes angeklagt.

Stockholm/Malmö/AG. In Schweden beginnt in Kürze der Prozess gegen jenen Mann, der vom Jahr 2003 an jahrelang unerkannt mit einem Gewehr aus dem Hinterhalt auf dunkelhäutige Menschen – allesamt Zuwanderer – schoss, bis er 2010 verhaftet werden konnte. Laut Polizei soll er drei Menschen getötet haben.

Am Montag verkündete die Staatsanwaltschaft in der südschwedischen Stadt Malmö, dem Operationsgebiet des „Snipers“, die Anklageerhebung gegen den 40-Jährigen namens Peter Mangs. Ihm wird zudem der Prozess wegen zwölf Mordversuchen und weiteren Delikten gemacht, die alle rassistisch motiviert gewesen sein sollen. Mangs schoss der Staatsanwaltschaft zufolge von 2003 bis zur Festnahme im November 2010, als ihn ein Opfer sah und ihn die Polizei in seiner Wohnung verhaften konnte, meist in abendlicher Dunkelheit aus dem Hinterhalt auf seine Opfer. Er hatte sie zufällig ausgesucht.

In einem Fall tötete er auch eine 20 Jahre alte Schwedin heller Hautfarbe – wohl aus Versehen, denn sie saß mit einem dunkelhäutigen Mann im selben Wagen. Die meisten Opfer wurden getroffen, als sie abends an Bushaltestellen warteten.

Ein Vorbild von Breivik

Der Heckenschütze ist vom norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik, der zur Zeit in Oslo vor Gericht steht, als Gesinnungsgenosse genannt worden. Breivik hat im Juli 2011 bei zwei Anschlägen in und nahe Oslo 77 Menschen getötet und sein Verbrechen als Teil eines Kampfes gegen Zuwanderung aus islamischen Ländern begründet.

Mangs hat die Mordvorwürfe zurückgewiesen. Er lebte nach Medienangaben zurückgezogen und verfügte über einen Waffenschein für zwei Faustfeuerwaffen. Der Prozess soll bis Juli dauern.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.