940 Millionen Euro gegen den Hunger in der Sahelzone

Die Sahel-Zone ist zum dritten mal in sieben Jahren von einer Hungerkatastrophe betroffen.
Die Sahel-Zone ist zum dritten mal in sieben Jahren von einer Hungerkatastrophe betroffen.(c) AP (Rebecca Blackwell)
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Die EU-Kommission stockte ihren Anteil an den Hilfgeldern auf, dennoch fehlen noch rund 360 Millionen Euro, um die Lage längefristig zu beruhigen.

Die EU und andere wohlhabende Staaten haben am Montag rund 940 Millionen Euro im Kampf gegen eine neue Hungersnot in der Sahelzone Afrikas versprochen. Damit solle versucht werden, 18 Millionen Menschen zu ernähren, sagte die für Katastrophenhilfe zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa nach einer Konferenz in Brüssel, fügte jedoch hinzu: "Das ist eine gute Nachricht für die Menschen des Sahel, aber es reicht nicht aus."

EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa.
EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa.(c) EPA (OLIVIER HOSLET)

Die trockene Sahelzone zwischen der Sahara und dem nördlichen Rand des afrikanischen Regenwaldes werde in sieben Jahren bereits zum dritten Mal von einer Hungerkatastrophe bedroht. Ausbleibender Regen, schlechte Ernten und ein Ausfall von 2,5 Millionen Tonnen Nahrungsproduktion seien für die Lage verantwortlich - ebenso wie Rückkehrer aus Libyen, Unsicherheit in Mali und Flüchtlingsströme. "Wir stehen vor einer wirklichen menschlichen Tragödie", sagte Georgiewa.

Kommission erhöht Hilfsaktion-Beitrag

Die EU-Kommission erhöhte ihren Beitrag zur internationalen Hilfsaktion um 40 auf 337 Millionen Euro. Die 940 Millionen Euro werden zudem von den EU-Staaten sowie anderen Ländern wie Norwegen, Japan, Australien und den USA aufgebracht. Insgesamt würden jedoch etwa 1,3 Milliarden Euro gebraucht.

Georgiewa betonte, neben der Nothilfe müsse auch eine "starke und dauerhafte Widerstandsfähigkeit gegen Dürre und Hunger" aufgebaut werden. "Wir müssen uns auch um die Ursachen des Problems kümmern", sagte Hadjibou Soumare, Generalsekretär der westafrikanischen Wirtschaftsunion. "Wir brauchen beispielsweise Unterstützung in der Agrar-Strukturpolitik." EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs sagte, die Entwicklungspolitik müsse eng mit der humanitären Hilfe verbunden werden.

Die Hilfsorganisationen Save the Children, Oxfam, World Vision und Action Contre la Faim mahnten zur Eile bei der Hungerhilfe. "Die Familien brauchen dringend Hilfe, und die Geldgeber reagieren viel zu langsam", erklärte die Chefin von Save the Children, Jasmine Whitbread. Marius Wanders von World Vision wies darauf hin, dass Dürre in Afrika südlich der Sahara keine Seltenheit mehr sei: Nötig seien langfristige Investitionen in eine bessere wirtschaftliche Entwicklung.

(APA)

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