London: Diebe wollten Sigmund Freuds Urne stehlen

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Beim Versuch, die Urne mit der Asche des Psychoanalytikers Sigmund Freud zu stehlen, wurde diese schwer beschädigt. Die Polizei rief die Bevölkerung nun zur Mithilfe bei der Suche nach den Tätern auf.

Dreiste Diebe in London haben vergeblich versucht, eine antike Urne mit der Asche des Psychoanalytikers Sigmund Freud und seiner Frau Martha zu stehlen. Das rund 2.300 Jahre alte Gefäß sei dabei schwer beschädigt worden, teilte die britische Polizei am Mittwoch mit. Die Tat ereignete sich demnach vermutlich rund um Silvester.

Die Urne, die um die Zeit von vor 300 vor Christus stammt, soll Berichten zufolge im privaten Bereich des Krematoriums Golders Green im Nordwesten von London stehen. Eine offizielle Bestätigung der Friedhofsleitung gab es aber zunächst nicht.

Polizei: "Abscheuliche Tat"

Daniel Candler von der Kriminalpolizei nannte die Tat "verachtenswürdig". "Selbst wenn man den finanziellen Wert der einzigartigen Urne und die historische Bedeutung beiseite lässt, ist es nicht zu glauben, dass jemand ein Objekt an sich nehmen würde, das die letzten Überreste einer Person enthält", sagte er und sprach von einer "abscheulichen Tat eines kaltschnäuzigen Diebes." Candler rief die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Suche nach dem oder den Tätern auf.

Der 1856 geborene und in Österreich aufgewachsene Nervenarzt Sigmund Freud begründete einst die moderne Psychoanalyse. Nach dem "Anschluss" Österreichs an Hitler-Deutschland im Jahr 1938 floh er mit seiner Ehefrau und Tochter Anna nach London, wo er ein Jahr später einem Krebsleiden erlag.

(APA/AFP/dpa)

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