Reform bei Straßenbahnlinien: 71er fährt künftig auch am Ring

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ab dem 9. Dezember werden die Linien D, 6 und 71 neu geführt. Verbesserungen sollen die neuen Strecken insbesondere in Simmering bringen. Derzeit werde an einer umfassenden Informationskampagne gearbeitet.

Wien/KB. Die Wiener Linien stellen ihre Straßenbahnlinien D, 6 und 71 um. Mit dem Fahrplanwechsel ab 9. Dezember wird auf der Ringstraße mit dem 71er eine weitere Straßenbahn unterwegs sein. Derzeit endet die Linie auf dem Schwarzenbergplatz, nach der Umstellung wird sie bis zur Börse verlängert.

Damit ist zusätzlich zu den Linien 1, 2 und D eine vierte Straßenbahnlinie auf der Ringstraße im Einsatz. Die neue Endstation am anderen Ende wird der Zentralfriedhof sein – und nicht mehr Kaiserebersdorf wie bisher. Im Gegenzug steht der Linie 6 nun eine Verlängerung bis nach Kaiserebersdorf bevor, die zweite Endstation für den 6er bleibt die Haltestelle Burggasse-Stadthalle (siehe Grafik).
Ziel dieser Maßnahmen sei, das Wiener Straßenbahnnetz attraktiver zu machen und so noch mehr Fahrgäste anzulocken, sagte Vizebürgermeisterin und Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) am Dienstag bei einer Pressekonferenz. „Wenn wir über den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel in Wien sprechen, geht es meistens um U-Bahn-Projekte, was auch gut so ist, schließlich ist die U-Bahn das Herzstück der Wiener Linien“, sagt Brauner. „Aber wir Wiener lieben auch unsere Bim, die für uns von unendlicher Bedeutung ist.“

Vorschläge des Fahrgastbeirates

Eine Verlängerung wird es auch bei der Linie D geben, die ab 9. Dezember bis zur Ostseite des neuen Hauptbahnhofs fahren wird. Zudem verändert sich die lokale Streckenführung der Buslinien 13A und 69A mit der Teilinbetriebnahme des Hauptbahnhofs (ebenfalls am 9. Dezember).

Verbesserungen für die Fahrgäste gibt es auch auf der Buslinie 74A: Wegen der abgeschlossenen Bauarbeiten in Wien Mitte wird sie ab 8. Dezember wieder bis zum Stubentor geführt.

Die Änderungen bei den Straßenbahnlinien gehen auf Vorschläge des Fahrgastbeirats der Wiener Linien (eine Interessenvertretung der Fahrgäste) zurück. Wiener-Linien-Geschäftsführer Eduard Winter zufolge wird nun die zweite Phase des sogenannten Ringlinienkonzepts durchgesetzt.

In der ersten Phase wurde die Streckenführung der Linien 1 und 2 geändert, die Linie 1 fährt seit Oktober 2008 (statt der bisherigen Runden um den Ring) vom Prater zum Stefan-Fadinger-Platz, die Linie 2 vom Friedrich-Engels-Platz zur Ottakringer Straße.

Durch die neue Streckenführung der Linie 71 wird es auf der Ringstraße deutlich mehr Umsteigemöglichkeiten geben, beispielsweise am Straßenbahnlinien-Knotenpunkt Schottentor und dem U-Bahn-Knotenpunkt Karlsplatz. Außerdem sollen die Fahrgäste durch die zusätzliche Linie am Ring von mehr Plätzen und dichteren Intervallen profitieren.

Um die Kunden der Wiener Linien über die bevorstehenden Änderungen zu informieren, wird derzeit an einer umfassenden Informationskampagne gearbeitet.

Dichtere Intervalle in Simmering

In Simmering soll die Verlängerung der Linie 6 nach Kaiserebersdorf dichtere Intervalle bringen, auch der ULF-Anteil werde sich deutlich erhöhen. „Die Neuordnung der Straßenbahnlinien in Kaiserebersdorf ist zum Vorteil der Menschen in Simmering, die sich über kürzere Wartezeiten freuen können“, meint Simmerings Bezirksvorsteherin Renate Angerer (SPÖ).

Die veränderten Routen würden im Übrigen keinerlei Mehrkosten verursachen. Brauner: „All das ist aufkommensneutral. Dafür sind keine zusätzlichen finanziellen Mittel nötig.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.10.2012)

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