Gasblase angebohrt: Feuerwehr bannt Explosionsgefahr

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Experten suchen nach einer Lösung zur Versiegelung des Austrittlochs. Ob das Einfamilienhaus teilweise abgerissen werden muss, steht noch nicht fest.

Eine leckende Erdgasblase unter einem Wohnhaus in der Remystraße in Wien-Favoriten bereitet Experten heftiges Kopfzerbrechen und der Feuerwehr viel Arbeit: Noch ist unklar, wie das Austrittsloch im Keller verschlossen werden kann. Sogar ein Teilabriss oder Abriss des Einfamilienhauses steht im Raum. Der Feuerwehr gelang es am Donnerstagnachmittag, die akute Explosionsgefahr zu bannen.

Dies geschah durch eine Ummantelung des Lecks, wie Feuerwehrsprecher Christian Feiler der Austria Presse Agentur sagte. Die Ummantelung wird unter Überdruck gesetzt und das innerhalb dieses Mantels befindliche Gas-Luft-Gemisch durch einen Schlauch ins Freie geleitet. Gefährlich ist die Konzentration dann nicht mehr, sicherheitshalber sind aber Messgeräte im Einsatz. Feiler bezeichnete diese Maßnahme als "gutes Provisorium".

Anrainer dürfen wieder in ihre Häuser

"Damit können die Anrainer zurück in ihre Häuser. Auch das betroffene Wohnhaus wäre theoretisch wieder bewohnbar, allerdings sind Strom und Heizung aus Sicherheitsgründen abgeschaltet", sagte Feiler. "Aber der Eigentümer kann das Haus jetzt zumindest wieder betreten." Die Spezialisten, die sich um die Versiegelung des Bohrlochs kümmern, haben jetzt länger Zeit für die Vorbereitung dieser Maßnahme.

Sachverständige suchen eine Lösung, wie das Bohrloch, das zu einer - womöglich mehrere Quadratkilometer - großen Gasblase führen könnte, mit Beton versiegelt werden kann, ohne dass das Einfamilienhaus dafür weichen muss. "Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, es zu retten", hieß es vom Einsatzort. Wegen der Tragweite der Entscheidung können sich die Experten nicht so schnell zu einer Entscheidung durchringen. "Ein Teilabriss oder Abriss ist nach wie vor nicht ausgeschlossen", bestätigte Feiler.

Die ständige Belüftung soll das Haus vorübergehend sicher machen, bis eine endgültige Lösung gefunden ist. Aufgefallen war die leckende Gasblase am Mittwoch: Der Hausbesitzer hatte feuchte Flecken an den Kellerwänden bemerkt und jene Firma verständigt, die Jahre zuvor eine Sondierungsbohrung für eine Wärmeanlage durchgeführt hatte. Erdgas und Feuchtigkeit hatten sich an dieser alten Bohrung entlang aus dem unter dem Haus liegenden Gestein langsam einen Weg nach oben gesucht. Die Spezialisten stellten fest, dass sich im Keller vermutlich schon über Tage oder sogar Wochen ein brennbares Gemisch angesammelt hatte.

(APA)

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