Wiens DC Tower wird um 30 Meter höher als angegeben

Der DC Tower: 60 Geschoße auf 250 Metern inklusive Antenne
Der DC Tower: 60 Geschoße auf 250 Metern inklusive Antenne(c) APA HANS KLAUS TECHT (HANS KLAUS TECHT)
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Der Turm wird samt Antenne dann 250 Meter hoch sein. 50 Prozent der Nutzfläche sind bereits vermietet. Der zweite Turm wird nicht vor 2015 gebaut.

Österreichs höchstes Haus wird höher als bisher kommuniziert: Der noch in Bau befindliche DC Tower 1 in Wien-Donaustadt misst mit Fertigstellung im Herbst 2013 sogar 250 Meter, nicht 220 Meter, wie es bisher geheißen hat. Der Grund: Man habe bis dato vergessen, einen Fassadenaufbau sowie die Antenne in den Berechnungen zu berücksichtigen, räumte Thomas Jakoubek, Vorstand des Bauträgers WED, am Donnerstag in einer Pressekonferenz ein. 50 Prozent der auf 60 Geschoße verteilten Nutzfläche seien bereits vermietet, versicherte er.

Mit seinen 250 Metern ist der von Architekt Dominique Perrault konzipierte Monolith zwar das höchste Haus, aber nicht das höchste Bauwerk des Landes. Der nahe gelegene Donauturm überragt den DC Tower weiterhin - wenn auch nur mehr um ganze zwei Meter. Laut Jakoubek würde man damit in der Rangliste der höchsten Häuser Europas auf Platz drei landen. Eine Wertung, die allerdings nicht ganz stimmig ist. Sowohl die Emporis-Datenbank der höchsten Gebäude Europas als auch ein schneller Check auf Wikipedia zeigen, dass der DC Tower samt Antenne eher um den zehnten europäischen Rang einzuordnen ist.

Zweiter Turm liegt auf Eis

Die Arbeiten am Wiener DC Tower laufen derzeit auf Hochtouren. Bis Jahresende soll die Außenfassade fertig sein, im kommenden Herbst wird der insgesamt 250.000 Tonnen schwere Riese endgültig vollendet sein. Ursprünglich war auch ein niedrigerer zweiter Turm geplant, der derzeit allerdings auf Eis liegt. Jakoubek kündigte an, dass das kleinere Pendant jedenfalls gebaut werde. Vor 2015 werde aber keinesfalls damit begonnen.

Laut Jakoubek sind beim Tower 1 bereits 50 Prozent der Nettonutzfläche von knapp 73.000 Quadratmetern vermietet. Bei weiteren 25 Prozent gebe es bereits "ernsthafte Vertragsverhandlungen", so der WED-Vorstand. Eine Vollvermietung bis zur Eröffnung des Baus strebt er nicht zwingend an: "Wir wollen uns die Latte nicht dorthin legen, weil wir sonst eher Zugeständnisse machen müssten." Die entscheidende Frage sei, wer zu welchen Konditionen miete. Für bessere Abschlüsse nehme man auch ein wenig Leerstand in Kauf.

Hotel, Fitnesscenter, Büros

Fix ist bereits, dass in den 15 untersten Etagen ein Hotel einzieht. Die Arbeiten auf diesem Niveau sind - freilich bis auf die Innenausstattung - so gut wie abgeschlossen. Im zweiten Geschoß wird es eine Fitnesscenter-Kette auf 1.700 Quadratmetern geben, im 57. und 58. Stock ein Restaurant und eine Sky-Bar. Der Rest ist für Haustechnik und Büroräumlichkeiten reserviert.

Ob in vier oberen Geschoßen auch Wohnungen eingerichtet werden, ist noch offen. Die Entscheidung muss Jakoubek zufolge spätestens im Frühjahr fallen.

Der Turmbau zu Wien schlägt mit rund 300 Millionen Euro zu Buche. "Es schaut sehr gut aus", dass dieser Finanzrahmen halte, zeigte sich Reinhard Madlencnik, Bereichsleiter Real Estate bei der UniCredit Bank Austria, optimistisch. Die Bank ist wesentlicher Finanzpartner des Projekts.

"Donaustadt schaut auf Rathaus hinunter"

Für Donaustadt-Bezirksvorsteher Norbert Scheed (SPÖ) ist der Wolkenkratzer ein Beweis dafür, dass sich "Transdanubien von einer nördlichen Randlage zur Premiumlage" verwandle. Für den Bezirkschef hat der Tower aber auch durchaus politische Symbolkraft. "Jetzt ist es soweit: Die Donaustadt schaut auf das Rathaus hinunter", witzelte er. Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) sah im Gebäudegiganten wiederum ein Sinnbild für ganz Wien: "Wir stehen gut da und wollen hoch hinaus."

(c) APA

(APA/Red.)

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