Liesing: Grüne von der SPÖ überstimmt

Liesing Gruene SPoe ueberstimmt
Liesing Gruene SPoe ueberstimmt(c) APA / JAEGER
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Vassilakous Prestigeprojekt einer Gartenstadt in Liesing ist auf Eis gelegt. Denn die SPÖ stimmte im Bezirk gegen die Grünen.

Wien/G.b. Rückschlag für ein Prestigeprojekt von Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne). Zwischen den U-Bahn-Stationen Alt Erlaa und Erlaaer Straße soll den Vorstellungen der Stadträtin zufolge eine „grüne Gartenstadt“ entstehen. Ein Projekt der Baufirma Buwog, die am Rand der Garten-City eine Wohnanlage errichten will, die aber bis zur dreifachen Höhe der umliegenden Häuser haben soll, stößt nicht nur auf Widerstand der Anrainer, sondern wurde jetzt auch im Bezirk mehrheitlich abgelehnt. Direkt formuliert: Die SPÖ hat mit den anderen Fraktionen die Grünen niedergestimmt. Die Begründung für die Ablehnung der Wohnanlage (200 Wohnungen): zu hoch im Vergleich zur Umgebung, zu wenig Infrastruktur für die vielen neuen Bewohner. Und auch die von Vassilakou geforderte reduzierte Stellplatzverpflichtung wird kritisiert. Es müsse ein Autoabstellplatz pro Wohnung und nicht deutlich weniger gebaut werden, so der Liesinger Beschluss.

Grünen-Chefin Vassilakou lässt sich nicht entmutigen. „Ich stehe weiter zu dem Projekt“, erklärt sie im Gespräch mit der „Presse“. Man werde sich nun die Stellungnahmen genauer ansehen und sich dann damit auseinandersetzen.

Die massive Höhe des geplanten Baus stört Vassilakou nicht. „Eine gewisse Höhenentwicklung direkt an der U-Bahn ist nichts Außergewöhnliches.“ Dass Bezirk und Anrainer gegen die reduzierte Stellplatzverpflichtung sind, sieht sie besonders kritisch. „Es stehen viele Garagen leer, die Mittel sollten lieber zur Verbesserung der Lebensqualität investiert werden.“

Das Argument, dass gerade in den Außenbezirken trotz U-Bahn-Anbindung die meisten Menschen wegen der schlechten Infrastruktur der öffentlichen Verkehrsmittel auf ein Auto angewiesen sind, kann die Grünen-Chefin jedenfalls nicht nachvollziehen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.12.2012)

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