Während in Wien rund 790.000 Menschen feierten, mussten die Blaulichtorganisationen in der Nacht auf Dienstag hunderte Male ausrücken: Allein in Niederösterreich wurden 49 Brände gemeldet.
Wien/Apa/Red. Rund 790.000 Menschen, etwa 40.000 mehr als im Vorjahr, zogen in der Silvesternacht auf Dienstag feiernd durch die Wiener Innenstadt. Bei optimalem Wetter wurden den Besuchern auf dem Wiener Silvesterpfad ein umfangreiches Showprogramm, zahlreiche Getränke- und Imbissoptionen sowie gleich zwei Feuerwerke geboten. Der Auftakt erfolgte bereits um 14 Uhr – zwölf Stunden später, um zwei Uhr früh, war die Party schließlich vorbei.
Highlights des Festes waren Liveauftritte von Julian le Play oder Coshiva, eine Karaoke-Show, die DJs auf der Kärntner Straße, Kuba-Klänge auf der Freyung, die Übertragung der „Fledermaus“ auf den Karajan-Platz, ein Rad-Stunt sowie die Feuerwerke und das kollektive Walzertanzen auf dem Stephansplatz.
Neujahrsbaby aus Tirol
Das Rennen um den Titel „Neujahrsbaby“ hat unterdessen der kleine David im Landeskrankenhaus Hall in Tirol (Bezirk Innsbruck-Land) gemacht: Der Bub erblickte um 0.05 Uhr das Licht der Welt, wog bei der Geburt 3060 Gramm und war 48 Zentimeter groß. Bei den Eltern sei die Freude groß, meinte eine Hebamme am Neujahrstag. Eigentlich sei der errechnete Termin um den 19. Jänner gewesen, teilte ein Familienmitglied mit. Gerade deshalb herrsche in der Familie eine riesige Aufregung.
Enormer Schaden durch Raketen
Niederösterreichs Feuerwehren berichten von einer turbulenten Silvesternacht: Insgesamt 1065 Einsatzkräfte mussten zu 49 Bränden ausrücken, zog das Landesfeuerwehrkommando Bilanz. Zum Jahreswechsel heulten in 13 von 21 Bezirken die Sirenen – nach Mitternacht im Minutentakt. Durch fehlgeleitete Raketen sei „enormer Schaden“ entstanden: Wohnungen, Dachstühle, Wiesen, Wälder, Müllbehälter und ganze Holzhäuser gingen in Flammen auf.
Auch die Rettungs- und Notarztdienste in Niederösterreich hatten in der Silvesternacht viel zu tun. Zu mehr als 350 Einsätzen mussten die Rettungskräfte ab 19 Uhr ausrücken. Allein in der Stunde nach Mitternacht gab es 60 Notfälle. Während die Einsätze wegen Verletzungen durch Böller, Raketen und Kracher im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen, wurden die Notärzte deutlich häufiger wegen Bewusstlosigkeit und Verletzungen infolge übermäßigen Alkoholkonsums gerufen.
Nur elf Einsätze betrafen Verletzungen durch Feuerwerkskörper, fünf weniger als vergangenes Silvester. Der schwerste Unfall ereignete sich in St. Pölten, wo durch eine Rakete vier Kinder verletzt wurden.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2013)