Wiener Linien: Noch mehr Kameras

(c) Clemens Fabry
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In Bus, Straßenbahnen und U-Bahn-Stationen wird die Videoüberwachung ausgebaut. Die Wiener Linien erwarten sich von dem Ausbau einen Rückgang der Kriminalität, die Videoüberwachung habe präventiven Charakter

Wien/STU. Nach der Vergewaltigung einer Frau in einem U6-Waggon und der Festnahme eines Serienvergewaltigers, dem die Polizei durch die Videoüberwachung in U-Bahn-Stationen auf die Spur gekommen ist, werden die Wiener Linien die Überwachung massiv ausbauen. Und das auf allen Ebenen. Derzeit werden rund zwei Drittel der U-Bahn-Stationen videoüberwacht. Bis Anfang 2014 sollen nahezu alle U-Bahn-Stationen mit Videoüberwachung ausgerüstet sein. Dazu wird die Überwachung in den Waggons sukzessive ausgebaut – derzeit werden bereits drei Viertel der Züge videoüberwacht.

Prävention durch Kameras

Die Videoüberwachung wird auch in den Straßenbahnen forciert. Mit Sommer 2012 wurde begonnen, Kameras in rund 100 ältere Ulf-Garnituren einzubauen, die neuen Ulfs sind bereits standardmäßig damit ausgerüstet. Die alten, roten Waggons werden nicht nachgerüstet, sondern kontinuierlich aussortiert.

Bleibt noch die Busflotte. Dort hat man vor einem Jahr begonnen, Kameras einzubauen. Derzeit werden nur 90 Busse, vor allem lange Gelenksbusse, überwacht. Bei kürzeren Bussen habe der Fahrer sowieso den Überblick über die Situation im Bus, so die Argumentation der Wiener Linien.

Von dem massiven Ausbau der Videoüberwachung erwarten sich die Wiener Linien einen Rückgang der Kriminalität, die Videoüberwachung habe präventiven Charakter. Die Daten selbst werden für 48 Stunden gespeichert und nur im Verdachtsfall an die Polizei weitergegeben. Im Vorjahr hat die Exekutive in rund 1400 Fällen Videomaterial von den Wiener Linien angefordert. Dabei ging es hauptsächlich um Vandalismus und Taschendiebstahl. Die geplante Ausweitung kostet die Wiener Linien rund 1,2 Mio. Euro.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.01.2013)

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