Strache fordert Zwangsernährung für Asylwerber

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Votivkirche: Grüne für besseres Asylsystem, Caritas-Chef kann Forderungen nachvollziehen.

Wien/Apa. Auf scharfe Kritik stieß am Sonntag die Aussage von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, die hungerstreikenden Asylwerber in der Wiener Votivkirche umgehend in Schubhaft zu nehmen, „gegebenenfalls mittels Zwangsernährung transportfähig zu machen“ und dann abzuschieben. Grünen-Chefin Eva Glawischnig bezeichnete dies als „von Sachunkunde geprägte Hetze auf dem Rücken von Flüchtlingsschicksalen“.

Glawischnig unternimmt jetzt einen Vorstoß für die Behebung von Mängeln im Asylsystem und trifft deswegen heute, Montag, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Sie will auch mit den zuständigen Ministern über den Zugang zum Arbeitsmarkt sprechen. Die Politik müsse die derzeitige Diskussion „zum Anlass nehmen, um weiterzukommen.“

Caritas-Präsident Franz Küberl hat indessen einheitliche Standards für die Unterbringung von Asylwerbern in Österreich gefordert. Die Bundesländer könnten dazu ein Grundsatzpapier unterzeichnen, schlug er vor. Gewisse Forderungen der Flüchtlinge kann Küberl nachvollziehen – etwa die Verbesserung der Erwerbsmöglichkeiten.

Auch Othmar Karas, ÖVP-Delegationsleiter und Vizepräsident des EU-Parlaments, besuchte die Asylwerber in der Votivkirche. Karas appellierte an sie, den Hungerstreik zu beenden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.01.2013)

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