Votivkirche: Asylwerber spenden für Österreicher in Not

ASYLSUCHENDE IN DER WIENER VOTIVKIRCHE
ASYLSUCHENDE IN DER WIENER VOTIVKIRCHEAPA/HERBERT NEUBAUER
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Die Asylwerber haben einen Spezialpreis des Ute-Bock-Preises für Menschenrechte und 3000 Euro erhalten. Das Geld gaben sie an die Caritas weiter.

Die Asylwerber aus der Wiener Votivkirche haben am Sonntag auf einer Matinee von SOS-Mitmensch einen Spezialpreis des Ute-Bock-Preises für Menschenrechte bekommen. 3000 Euro, die ihnen im Rahmen der Matinee überreicht wurden, gaben sie der Caritas weiter, um Menschen in Not in Österreich zu unterstützen, wie ein Sprecher der Asylwerber erklärte.

Die Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch feierte am Sonntag mit einer Matinee im Volkstheater ihr 20-Jahr-Jubiläum und den 20. Jahrestag des "Lichtermeers", bei dem an die 300.000 Menschen gegen das damalige Ausländer-Volksbegehern der FPÖ protestiert hatten. Im Rahmen der Veranstaltung wurde der Ute-Bock-Preis für Zivilcourage dem Polizisten Uwe Sailer verliehen, der zur Aufklärung der Neonaziaktivitäten rund um die Homepage Alpen-Donau-Info beigetragen hat. Sailer spendete seine 3000 Euro dafür den Asylwerbern aus der Votivkirche.

Die Flüchtlinge nahmen das Geld entgegen und reichten es an die Caritas weiter. Sie wollen, dass das Geld für arme und Not leidende Menschen in Österreich verwendet wird, begründete einer der Flüchtlinge diese Entscheidung.

Caritas: "Akt der Menschlichkeit"

Caritas-Wien-Sprecher Klaus Schwertner teilte mit, dass die Caritas das Geld annehmen werde. Die Flüchtlinge wollten damit ein Zeichen setzen, dass es ihnen um ein Miteinander gehe, sagte Schwertner. Die Caritas sehe darin "einen unglaublichen Akt der Menschlichkeit" und ein "ganz starkes Zeichen der gelebten Nächstenliebe". Wunsch der Caritas sei es, dass sich die Politik in Österreich ein Beispiel daran nimmt und auch ihre Politik menschlich gestaltet.

Unmittelbar nach der Matinee brachen die Flüchtlinge am frühen Nachmittag zu einer Demonstration auf. Die Route führte vom Volkstheater zu einer Zwischenkundgebung vor der Votivkirche und von dort zur Abschlusskundgebung vor dem Polizeianhaltezentrum Hernalser Gürtel, in dem Aktivisten festgehalten werden. Nach Angaben der Polizei nahmen zu Beginn der Kundgebung rund 100 Personen daran teil. Nach Informationen der Caritas sind Flüchtlinge aus Traiskirchen und anderen Grundversorgungsquartieren sowie aus der Votivkirche darunter, nicht allerdings Hungerstreikende.

(APA)

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