Polizei beendet Kindergeburtstag bei Kinderfreunden

Symbolbild: Zankapfel Geburtstagstorte
Symbolbild: Zankapfel Geburtstagstorte(c) FABRY Clemens
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Weil Mütter im Foyer des Indoor-Spielplatzes mit den Kindern Torte essen wollten, wurden sie von der Polizei aus den Räumlichkeiten verwiesen.

Am Freitag rückte die Polizei in Wien-Ottakring zu einem Kindergeburtstagsfest für ein fünfjähriges Mädchen aus. Im Foyer des Indoor-Spielplatzes der "Wiener Kinderfreunde" im Albert Seversaal hatte eine Mutter eine Torte aufgestellt und für die Kinder - laut betroffener Mutter drei Mädchen und kleinere Geschwister - Papptassen aufgestellt. Da das aber laut interner Regelung der Kinderfreunde wegen Brandschutzvorschriften nicht erlaubt sei, kam es zu Diskussionen. Der Mitarbeiter des Spielplatzes hat schließlich die Polizei gerufen.

Eine der anwesenden Mütter schildert die Situation auf Facebook: Die Frauen hätten im Foyer eine Torte aufgestellt und auch auf Kerzen, Singen und Geschenke verzichtet, nachdem einer der Betreuer darauf aufmerksam gemacht hatte, dass hier nicht gefeiert werden dürfe. Am Nebentisch wurde dem Facebook-Eintrag zufolge Pizza gegessen. Der Mitarbeiter hätte erklärt, es gebe eine interne Regelung, dass man alles essen darf, außer Torte. Nach einem Telefonat mit seinem Vorgesetzten, kündigte der Mitarbeiter an, die Polizei zu rufen, was auch geschah. Die Kinder seien daraufhin in Tränen ausgebrochen. Die Polizei verwies die kleine Gruppe von dem Spielplatz, da die Kinderfreunde in ihren Räumlichkeiten bestimmen darf, wer Zutritt hat und wer nicht.

Kühlschrank-Angebot oder nicht

Die Wiener Kinderfreunde beschreiben die Situation anders. Es sei in einem dafür brandschutzrechtlich nicht vorgesehenen Raum ein Kindergeburtstagsfest abgehalten worden. Eine Stunde lang hätte das Kinderfreunde-Team versucht den Müttern unter Hinweis auf einen Aushang neben der Hausordnung klarzumachen, dass das nicht möglich sei. Es sei mehrmals angeboten worden, die Torte im Kühlschrank zu lagern, damit sie nicht schlecht wird. "Dann wurden die Kinder gerufen, die Torten angeschnitten und die Geschenke aufgelegt", sagt Roman Kostrouch, Pädagogischer Leiter des Indoorspielplatzes. Das Team hätte nochmals gebeten, das zu unterlassen. "Auf die Antwort 'dann rufen Sie halt die Polizei' rief das mittlerweile schon ziemlich verzweifelte Team dort an", sagt Kostrouch.

Die betroffene Mutter widerspricht der Version auf Facebook. Die Diskussion hätte maximal 20 Minuten gedauert und nicht eine Stunde, außerdem sei nie ein Kühlschrank zur Tortenlagerung angeboten worden. Es hätte lediglich das Angebot gegeben, den Saal zu verlassen oder die Torte wegzuschmeißen.

„Selbstverständlich tut es mir leid, dass dieser Vorfall so eskalieren musste, dass Kinder den Indoorspielplatz weinend statt lachend verlassen", kommentiert Christian Morawek, Geschäftsführer der Wiener Kinderfreunde den Vorfall in einer Aussendung. Die Mitarbeiter seien aber "verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass ein Geburtstagsfest im Bereich vor der Garderobe aus brandschutztechnischen Gründen nicht möglich ist.“ Er hätte sich auch telefonisch bei einer der Mütter entschuldigt.

(klepa)

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