Wien: Juwelier schießt mit dessen Waffe auf Räuber

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Der jugendliche Räuber hatte die Gaspistole auf einer Vitrine abgelegt. Er musste das Geschäft in Rudolfsheim-Fünfhaus ohne Beute verlassen.

Ein Jugendlicher hat am Mittwochvormittag in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus versucht, einen Juwelier zu überfallen, sich dabei aber nicht besonders geschickt angestellt. Der Täter kam um 10.22 Uhr mit einer Gaspistole und einer Tasche in das Geschäft in der Mariahilfer Straße 157. Laut Polizei bedrohte er den Juwelier mit der Waffe, dieser zeigte sich davon aber nicht sehr beeindruckt und wehrte sich. Der Räuber legte daraufhin die Pistole auf eine Vitrine, nahm einen Hammer aus seiner Tasche und zerschlug eine Glasscheibe.

Der Juwelier schnappte sich unterdessen die Waffe des Räubers. Es kam zu einer Rauferei, bei der sich ein Schuss aus der Gaspistole löste. Laut Polizeisprecherin Adina Mircioane ergriff der Täter ohne Beute die Flucht, der Juwelier verfolgte ihn und schoss ihm noch zweimal hinterher. Das Überfallopfer hatte nach der Aktion leicht gerötete Augen. Der Räuber entkam unerkannt.

Mircioane zufolge war der Täter jedenfalls unter 18. Ein Zeuge beschrieb ihn als 14 bis 16 Jahre alt. Er ist angeblich von auffallend kleiner Statur und hatte dunkle Haare. Getarnt hatte er sich mit einer Baseballkappe.

Rekord-Überfalljahr

Bei dem Überfall handelte es sich um den zweiten Coup bei Schmuckhändlern in Wien innerhalb weniger Tage. Erst am vergangenen Freitag hatte ein 21-Jähriger in Favoriten mit einer Pistole und einem Pfefferspray einen Juwelier bedroht. Ein Komplize half ihm dabei. Nach der Tat verfolgte ein Kunde den 21-Jährigen, der von der Polizei nach kurzer Rangelei festgenommen wurde. Seinem Komplizen gelang die Flucht, von ihm fehlte auch am Mittwoch noch jede Spur.

2012 war ein Rekordjahr an Juwelier-Überfällen in der Bundeshauptstadt. 28 Mal schlugen die Täter bei Uhren- und Schmuckhändlern in Wien zu. Allein im Dezember wurden fünf derartige Überfälle verübt.

(APA)

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