Turmbau an der Donau: Aufstand der Kaisermühlener

(c) Erwin Wodicka wodicka aon.at
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Projekt "Danube Flats": Anstelle des Cineplexx/Minopolis-Gebäudes an der Reichsbrücke soll ein riesiger neuer Wohnturm entstehen. Eine Bürgerinitiative aus Kaisermühlen macht nun gegen das Vorhaben mobil.

Wien/Cim. Im Herbst klang es noch, als sei der neue Turm schon beschlossene Sache: 146 Meter hoch, 47Stockwerke, 500Wohnungen solle er beherbergen, 2014 solle der Bau beginnen, zwei Jahre später solle der Turm fertig sein, hieß es vom Projektbetreiber, der Soravia und S+B-Gruppe im Oktober, als der Architektenwettbewerb abgeschlossen war und die Entwürfe präsentiert wurden. Ein neuer Turm auf der Donauplatte. Ein zweites „Tor“ zu Kaisermühlen, vis à vis der beiden DC Towers – bisher steht nur einer von ihnen –, das vor allem das „Hochhaus Neue Donau“ des Architekten Harry Seidler, den Turm mit dem Segel am Dach, in den Schatten stellen würde.

Unter anderem im Seidler-Tower formiert sich Widerstand: „Danube Flats“ sei nur 30 Meter entfernt vom Hochhaus Neue Donau geplant, der Turm würde die Sicht einschränken und die Lebensqualität, gar „das architektonische Erscheinungsbild des Naherholungsgebietes Kaisermühlen massiv beeinträchtigen“, fürchtet die Bürgerinitiative Kaisermühlen.

1300 Anrainer hätten sich in dieser bereits formiert, man wolle „kämpfen, bis der Turm dasteht“, sagt Irmgard Taibl und spricht von einem „Hochhauswahn“, schließlich würde der neue Turm Schatten bis zum Marshallhof werfen. Aber dass der Turm gebaut wird, ist ohnehin noch nicht so fix, wie es im Herbst schien. Schließlich ist der Grund, auf dem das alte Cineplexx-Gebäude steht, noch nicht auf jene Bauklasse umgewidmet, in der knapp 150 Meter hoch gebaut werden dürfte.

Noch kein Umwidmungsverfahren

Anders, als es im Herbst hieß, hat das Umwidmungsverfahren bis heute nicht begonnen. Man sei gerade dabei, den Start dieses Verfahrens vorzubereiten, heißt es aus dem Büro von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.

Im Laufe dieses Verfahrens, das zumindest einige Monate dauern wird, sollen auch die Bedenken und die Stellungnahmen der Anrainer berücksichtigt werden. Ob und wann gebaut werden kann, ist also noch eher unklar.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.02.2013)

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